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Große Zustimmung für grünes Band

Von Prohlis bis zur Elbe soll ein Grünzug entlang des Geberbachs entstehen. Dabei haben auch die Dresdner etwas zu sagen.

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© Visualisierung: Stadtverwaltung

Von Nora Domschke

Ob Prohlis, Blasewitz oder Leuben – die Begeisterung für dieses außergewöhnliche Projekt im Dresdner Südosten ist riesig. In dieser Woche wurde der geplante Grünzug, der in einigen Jahren das Plattenbaugebiet südlich der Mügelner Straße mit dem Elbufer verbinden soll, in den Ortsbeiräten vorgestellt. Das Interesse ist groß, viele Dresdner kamen und verfolgten die Präsentationen von Stadtplanungsamt und Umweltamt.

Das hat einen Grund: Rund 38 000 Bewohner werden von der Renaturierung des Geberbachs, der weiter nördlich durch den Prohliser Landgraben und Niedersedlitzer Flutgraben fließt, profitieren. Von besserer Luft, viel Grün, neuen Freizeitangeboten. Radwege, Grillstellen, Spielplätze, Sportbereiche, um nur einige zu nennen.

Wenn die Natur ins Stadtgebiet zurückkehrt und dort Platz beansprucht, hat das auch zur Folge, dass der Mensch beiseite rücken muss. Wie im Gewerbegebiet Reick: Wo der Geberbach einst seinen Lauf hatte, stehen heute Firmengebäude und Lagerhallen, das Wasser verschwindet in einem Rohr unter der Erde. Das gilt auch für etliche Gartensparten weiter nördlich im Bereich zwischen Galopprennbahn und Pirnaer Landstraße. Weil die Stadt hier drohende Konflikte sieht, hat das Großprojekt auch einen stattlichen Preis: 17 Millionen Euro, wovon ein erheblicher Teil mit Fördermitteln bezahlt werden soll. Geld muss bereitstehen für Kleingärtner und Betriebe, die weichen müssen. Ungeklärt ist bislang etwa auch, wie genau ein Badebetrieb neben der Wasserskianlage am Kiessee in Leuben aussehen könnte oder wie es möglich sein wird, den Trümmerberg tatsächlich öffentlich zugänglich zu machen.

Diese Probleme und viele weitere zu lösen, wird in den nächsten vier Jahren Aufgabe der Planer in den verschiedenen Ämtern sein, die aus dem Konzept, aus der Vision, eine erlebbare Naturlandschaft mitten in der Stadt machen. Umgesetzt werden die Ideen Stück für Stück in den kommenden zehn bis 15 Jahren. Damit die Dresdner ihre Umgebung auch selbst mitgestalten können, haben sich alle Ortsbeiräte dafür ausgesprochen, dass es regelmäßig Bürgerversammlungen geben soll.

Um das Projekt überhaupt erst einmal auf den Weg zu bringen, muss nun aber zunächst der Stadtrat grünes Licht geben.