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Großenhain gewinnt Riesenrad-Wette

Trotz der Hitze gelingt der Stadtfest-Auftakt. Schulen geben eher frei und die Feuerwehr filmt von der Drehleiter aus.

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© Kristin Richter

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain. Familie Domke, die Betreiber des Riesenrades auf dem Stadtfestrummel, haben einen Umschlag gepackt. 300 Euro liegen darin und eine Glückwunschkarte für die gewonnene Stadtwette. Wird es Großenhain schaffen, an diesem Freitag, um 14 Uhr 192 Leute zu versammeln, die Riesenrad fahren wollen?

Die Bedingungen sind günstig. Über 5500 Clicks erhielt die Ankündigung der Wette bei Facebook. Die Aktion hatte sich also herumgesprochen. Das Rathaus hat seine Mitarbeiter mobilisiert. Auch das Gymnasium gab eine Stunde eher hitzefrei. So stehen viele Leute zur angegebenen Zeit am Riesenrad. Zu ihrer großen Freude soll die Fahrt sogar kostenfrei sein – regulär kostet sie fünf Euro für Erwachsene und drei Euro für Ermäßigte. „Dass das jetzt sogar gratis ist, hätte ich nicht erwartet, da fahre ich morgen gleich noch einmal“, sagt Kerstin Bennewitz und freut sich auf Fotos aus luftiger Höhe. Auch Sandra Leubner vom Elzida Pflegedienst hat acht Mitarbeiter quasi zum Riesenradfahren dienstverpflichtet. Sylvia Sauer ist bei der Feuerwehr Linz und überzeugte die Chefin von der guten Aktion. Hinterher werden die Frauen in ihrer Dienstkleidung sagen: Das hat Spaß gemacht.

Zur rechten Zeit am rechten Ort

In Dienstkleidung ist quasi auch die Großenhainer Jugendfeuerwehr gekommen. Rund 20 Kinder und Jugendliche in grünen T-Shirts müssen natürlich dabei sein. Denn für sie ist das ausgelobte Preisgeld bestimmt. „Wir wollen damit eine gemeinsame Freizeit mit der Jugendwehr von Zabeltitz und Bauda veranstalten“, sagt Jugendwart Tom Tschuppan. Denn die Jugendwehr gehöre doch zusammen. Nicole Talkenberg hat ihre ganze Familie mobilisiert und sogar noch einen Bekannten aus Berlin mitgebracht.

So füllen sich die 32 Gondeln, die sich sogar im Kreis drehen lassen, Stück für Stück. Riesenrad-Besitzer Frank Domke moderiert die ganze Aktion mit dem Mikro, animiert auch zahlreiche Zaungäste, noch zuzusteigen. Denn bei Wiener-Walzer-Klängen macht Riesenradfahren nicht nur Freude und bringt Abkühlung. Von oben lassen sich tatsächlich schöne Aufnahmen machen. Deshalb ist Jens Hanke von der Feuerwehr in den Korb der Drehleiter gestiegen und fotografiert das Ganze für die Chronik der Kameraden.

Auch wenn am Ende tatsächlich einzelne Plätze frei bleiben – es gelingt, alle Gondeln zu besetzen. So verkündet Frank Domke, dass Großenhain die Stadtwette gewonnen hat. Die Riesenradfahrer klatschen. Aus den Feuerwehren wird ein Signal gehupt. Zum Schluss bekommen die Jugendfeuerwehrkinder nach dem Geld von Kulturkoordinator Jörg Withulz noch ein Eis spendiert. Es lohnt sich eben, aktiv und zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein.