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Großenhain im Handball-Fieber

Das Jubiläumsjahr fängt gut an: mit WM-Euphorie und einem ausverkauften DHfK-Gastpiel am Donnerstag.

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Ausverkauft! Wie vor zwei Jahren beim Spiel des SC DHfK Leipzig gegen den Dessau/Roßlauer HV wird die Rödertalhalle am Donnerstag aus allen Nähten platzen. Zu Gast diesmal wieder der deutsche Erstligist sowie der ukrainische Spitzenclub HC Motor Zaporozhy
Ausverkauft! Wie vor zwei Jahren beim Spiel des SC DHfK Leipzig gegen den Dessau/Roßlauer HV wird die Rödertalhalle am Donnerstag aus allen Nähten platzen. Zu Gast diesmal wieder der deutsche Erstligist sowie der ukrainische Spitzenclub HC Motor Zaporozhy © Archiv/Klaus-Dieter Brühl

Von Thomas Riemer

Großenhain. Ein gewisser Uwe Gensheimer hat vor fast genau 16 Jahren schon einmal Großenhainer Handballfreunde fasziniert. In einem Nachwuchsländerspiel gegen Frankreich düpierte er gemeinsam mit seinen Mitspielern der Nachwuchsnationalmannschaft Deutschlands die gleichaltrigen französischen Kontrahenten.

Jener Uwe Gensheimer ist heute Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, die bei der Weltmeisterschaft am Freitag im Halbfinale stand und bislang ein ganzes Land ins Handballfieber versetzt. Natürlich auch die Sportler des Großenhainer Handballclubs (HCG). Nachwuchstrainer Steffen Hubrich freute sich nach dem gewonnenen Spiel gegen Island geradezu euphorisch, dass die Mannschaft eine tolle Werbung für den Handballsport betreibe und wohl in den nächsten Wochen ein Schub an neuen kleinen Nachwuchshandballern zu erwarten sei. Vereinspräsident Dirk Kreutzmann: „Wir sehen das dann meist zu Anfang eines neuen Schuljahres.“ Über Zuspruch muss sich der HCG eh nicht beschweren. Mehr als 300 Mitglieder zählt der Verein, gehört zu den ganz wenigen in der Region, die alle Spielklassen mit Mannschaften besetzen. Zurzeit wird auch wieder ein Frauenteam aufgebaut – 18 Spielerinnen gehören momentan zum Stamm. Vorbilder mit Großenhainer Wurzeln, gerade für die jungen Handballer, gibt es gleich mehrere. Sebastian Greß spielt bei Zweitligist HC Elbflorenz, Jonas Hönicke beim Dessau/Roßlauer HV, Eric Neumann bei Sachsenligist Freiberger HC, Lukas Krzikalla beim SC DHfK Leipzig.

Das neue Jahr hätte für den Handballclub kaum besser beginnen können. Es ist nicht nur die Euphorie, die die Nationalmannschaft bei der WM verbreitet. Mit einem Freundschaftsspiel des SC DHfK Leipzig gegen den ukrainischen Champions-League-Vertreter Motor Zaporozhye ist es der Vereinsspitze wieder einmal gelungen, ein absolutes Highlight in die Rödertalhalle zu holen. Innerhalb von nur vier Tagen nach der Terminvereinbarung für kommenden Donnerstag war die Partie restlos ausverkauft. „Wir hätten zwei Mal spielen müssen“, sagt Urgestein Tilo Hönicke. Dirk Kreutzmann erzählt, dass er diese Woche ein Gespräch mit dem Mannschaftsleiter der Ukrainer hatte: „Der war völlig baff.“ Im Vorspiel treten die Mädchen des HC Großenhain gegen das Team aus Doberlug-Kirchhain an.

Solch eine Resonanz baue natürlich auf. Von Vorstand über die Trainer bis hin zu den Eltern sind alle Feuer und Flamme vor dem Spiel am Donnerstag. Vor der Rödertalhalle hat der Verein den Verkauf von Glühwein und Steaks organisiert, die Mädchen der B-Jugend veranstalten einen Kuchenbasar, Sportcasino-Chef Andreas Kotte und sein Team unterstützen, wo Hilfe nötig ist. Die Trommler vom „Hauptpunkt 4“ werden für Stimmung auf den Rängen sorgen. Und alle freuen sich natürlich auf Lukas Krzikalla, für den der Auftritt quasi ein Heimspiel ist.

Und dann geht es in Siebenmeilenstiefeln auf das nächste Highlight des Jahres zu: 90 Jahre Handball in Großenhain. Das letzte Augustwochenende ist dafür im Rahmen des Sporttages im Husarenpark gebucht. Dann wird an die bewegte Handballgeschichte der Röderstadt erinnert, erfolgt der Auftakt für die neue Saison – und ganz bestimmt lassen sich die HCG-Verantwortlichen noch einiges mehr einfallen.

Mit Sicherheit steht dann auch das „Wintermärchen“ der deutschen Handballer zur Diskussion. Am Freitag sahen viele Vereinsmitglieder gemeinsam das Halbfinale im Sportcasino der Rödertalhalle. Der Ausgang war bei Redaktionsschluss offen. Für den Fall des Finaleinzugs will man sich am Sonntag erneut treffen – dann an Leinwand und Beamer auf dem Parkett.