Schönfeld. „Liebe junge Väter oder angehende, haben Sie Mut! Nennen Sie Ihre Neuankömmlinge des heutigen Tages ruhig Waldemar! Waldemar ist da!“ Wohl jeder einigermaßen Sportbegeisterte kennt diesen Satz, mit dem die im vergangenen Jahr verstorbene Reporterlegende Heinz-Florian Oertel 1980 den Olympiasieger im Marathon im Ziel begrüßte. Waldemar Cierpinski hatte für die damalige DDR in Moskau das Kunststück vollbracht, das ihm bereits vier Jahre zuvor in Montreal gelungen war.
Cierpinski selbst fand diese Huldigung zunächst aber überhaupt nicht toll. Doch irgendwann wurden "Waldi" und "Flori" gute Freunde.
Kaum eine Veranstaltung mit der Marathon-Legende vergeht, ohne dass diese Episode zur Sprache kommt. Das wird am 30. Mai nicht anders sein. Dann ist Waldemar Cierpinski zu Gast in Schönfeld. Nicht Fußball-, sondern Olympiaabend ist der Talk mit dem heute 73-Jährigen überschrieben.
Doch es gibt natürlich auch viele weitere Anekdoten, die Moderator Uwe Karte dem Prominenten entlocken will. Zum Beispiel die, als Cierpinski zu einem Marathon eingeladen war, der anlässlich der Eröffnung des neuen Flughafens von Osaka stattfand. Nach dem Festakt, so ist es überliefert, sei aufgeregt seine Dolmetscherin zu ihm gekommen: Kaiser Akihito wolle ihn sprechen. Der Tennō erwies sich als Fan und als Kenner des internationalen Laufsports.
Akihito habe dann seiner Frau, Kaiserin Michiko, erklärt, dies sei der Mann, der gut und gern eine dritte Olympia-Goldmedaille hätte gewinnen können. Die Überraschung habe sich aber noch gesteigert, als der Monarch erwähnte, es handele sich um jenen Läufer, nach dem in Deutschland die Söhne benannt worden seien. Da sei er baff gewesen, so Cierpinski.
Olympiaabend in Schönfeld mit Waldemar Cierpinski: 30. Mai, Beginn 19 Uhr, Eintritt: 13 Euro.
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