Großenhain. Mindestens einmal im Jahr ist Christoph Dreßler "Barkeeper auf Zeit" in "Meyers Gaststätte" auf dem Katharinenplatz in Großenhain. Immer dann, wenn Inhaberin Andrea Dreßler - Christophs Mutti - zur Cocktailparty in die traditionsreiche Gaststätte einlädt. Den Termin 30. Juli haben sich inzwischen schon viele dick im Kalender angestrichen. Dann gibt es neben leckeren Cocktails unter anderem auch und hausgemachte Burger sowie Barbecue Rippchen in Meyers Gaststätte.

Als Barkeeper ist Christoph Dreßler eigentlich ein Quereinsteiger. Der gelernte Zerspanungsarbeiter erzählt, dass er während seines Studiums einen Nebenjob suchte, um das schmale Bafög-Budget aufzubessern. Was lag also näher, als sich in der Gastronomiebranche umzuschauen, mit der er ja eh familiär sehr vertraut ist.

Der heute 34-Jährige heuerte in einer Dresdner Bar an. Hier lernte er schnell, was ein gutes Mixgetränk ausmacht. Vor allem: den Unterschied zwischen einem Long-Drink und einem Cocktail. Letzterer, so Christoph Dreßler, hat immer mindestens drei Bestandteile. Zudem, und das ist gleich ein Tipp für alle, die es daheim einmal selbst probieren wollen, müssen verwendete Säfte und Spirituosen immer Zimmertemperatur haben.

Bei Stadtfesten oder auch den Erlebnisfesten der Sinne konnten sich die Großenhainer derweil in der Vergangenheit immer von den Künsten des jungen Mannes hinter der Bar überzeugen. Neben den leckeren kühlen Getränken ist er auch visuell gut auszumachen. Denn zu einem Barkeeper gehört ein entsprechender Dresscode. Hemd mit Fliege, dazu Hosenträger oder auch eine Weste sind für Christoph Dreßler selbstverständlich. "Fliege und Hemd - das muss sein. Da können auch 50 Grad sein", sagt er schmunzelnd. Der Grund klingt simpel: "Das macht Eindruck und verschafft Ausstrahlung bei den Kunden."

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Die Cocktailparty in Meyers Gaststätte genießt inzwischen schon einen gewissen Kultstatus. Für Christoph Dreßler dagegen ist sie stets ein hartes Stück Arbeit und auch eine logistische und konditionelle Herausforderung. "Allein die Vorbereitung nimmt schon mal acht bis zehn Stunden in Anspruch", sagt er. Da müssen Zutaten besorgt und bestellt werden. Bei trockenem Wetter wird die Bar draußen aufgebaut. Und natürlich braucht der Barkeeper auch ein gewisses Maß an Gedächtnis, um die Cocktails am Abend nach seinen Rezepten zuzubereiten. "Es gehört eben mehr dazu als Gläser zu füllen", fasst er zusammen. Andrea Dreßler, die Chefin des Hauses, schmunzelt. Zumindest an der Bar darf sie zu den Cocktailpartys nur ein bisschen zuarbeiten.

Insgesamt wird Christoph Dreßler am Sonnabend so etwa 20 verschiedene Cocktails anbieten. Mit traditionellen Zutaten, aber auch besonderen Eigenkreationen. "Was immer geht, ist Lillet-Likör. Und Aperol liegt in der Gunst nach wie vor vorn", sagt er. Doch auch für neue Ideen, die Party-Gäste gerade aus dem Urlaub mitgebracht haben, ist er offen. "Da geh ich zwischendurch auch mal ins Handy, um die Rezeptur anzuschauen", erzählt der Cocktailexperte, der übrigens selbst keinen Alkohol trinkt. Und das nicht nur, weil er den Überblick behalten muss. Zur Party gibt's deshalb selbstverständlich auch alkoholfreie Cocktails.

Seine ganz speziellen Rezepte gibt Christoph Dreßler nur spärlich preis - was beileibe nichts Außergewöhnliches ist. Für die SZ-Serie "So schmeckt der Sommer" hat er aber zumindest eine seiner Spezialitäten in ihrer Zusammensetzung offengelegt. Es ist eine Erdbeer-Colada. Sie wird zubereitet aus Rum, selbstgemachter Kokos-Sahne, Ananassaft und selbstgemachtem Erdbeer-Püree. Alles wird gut geschüttelt - und herauskommt ein leckerer, fruchtiger Cocktail.

Cocktailparty in Meyers Gaststätte: 30. Juli, ab 19 Uhr. Voranmeldung unter Telefon 03522 502484 empfohlen.

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