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Ein eigener Kaffee fürs Großenhainer Rathaus

In Zusammenarbeit mit der Rösterei von Constanze Müller wird aus edlen Arabica-Bohnen der exklusive „Stadtkaffee“ zusammengestellt.

Von Manfred Müller
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Expertin Constanze Müller (l.) und Kathleen Hilmes von der Großenhain-Info mit der neuen Kaffee-Kreation.
Expertin Constanze Müller (l.) und Kathleen Hilmes von der Großenhain-Info mit der neuen Kaffee-Kreation. © Kristin Richter

Großenhain. Er soll geschmacklich besonders sein, aber zugleich möglichst vielen Bewohnern und Besuchern der Röderstadt munden. Und es gibt ihn nur im Erdgeschoss des Rathauses zu kaufen: den Großenhainer Stadtkaffee. Die aus afrikanischen und südamerikanischen Arabica-Sorten bestehende mittelkräftige Mischung hat eine toastige Geschmacksnote mit einem Hauch von Karamell. Man kann sie in gemahlenem Zustand kaufen, aber auch als ganze Bohne.

Der Stadtkaffee ist für viele Zubereitungsarten geeignet: für den Automaten mit Mahlwerk ebenso wie für die klassische Kaffeemaschine oder fürs Aufbrühen per Hand. „Nur Papierfilter sollte man nicht verwenden“, sagt Kaffee-Expertin Constanze Müller. Das schmecke ein richtiger Genießer nämlich heraus. Es sei auf jeden Fall besser, einen Goldfilter zu nutzen.

Ganz billig ist die exklusive Kaffeemischung natürlich nicht. Ein 250-Gramm-Päckchen kostet 7,40 Euro. Aber der Großenhainer Stadtkaffe ist ja auch als Genuss für besondere Stunden gedacht. Oder als Souvenir. Oder als Geschenk für Freunde und Verwandte. Auch im Präsentkorb machen sich die aromatischen Bohnen nicht schlecht.

„Wir mussten coronabedingt für lange Zeit schließen“, sagt Kathleen Hilmes von der Großenhain-Information. „Da wollten wir den Besuchern, die jetzt wieder zu uns kommen, etwas Besonderes anbieten.“ Es sollte ein regionales Produkt sein, aber auch eins, das den Leuten wirklich Freude und Genuss bereitet. In der Großenhainer Pflege wächst zwar kein Kaffee, aber immerhin gibt es die Rösterei im Ortsteil Wildenhain. Constanze Müller hat schon um die 15 spezielle Kaffeemischungen kreiert, und da lag es nahe, bei der in Wien ausgebildeten Sommelière anzufragen. „Stadtkaffee“ klinge ja auch ein bisschen nach Kaffeehaus-Atmosphäre, sagt die Wildenhainerin.

Großenhains Touristen-Betreuer haben auch bei der Gestaltung der Verpackung nichts dem Zufall überlassen. In Zusammenarbeit mit einer ortsansässigen Agentur wurde eine schwarze, edel aussehende Tüte entworfen, auf der natürlich auch das typische beruhigende Großenhainer Grün zu finden ist.

„Eine Tasse Kaffee holt einen aus unserer schnelllebigen Zeit heraus“, philosophiert Stadt-Sprecherin Diana Schulze. „Vielleicht sollten wir noch eine spezielle Sammeltasse dafür entwerfen.“ Auf alle Fälle werde der Großenhainer Stadtkaffee in den Präsentkörben zu finden sein, die das Rathaus für offizielle Anlässe zusammenstellt. Die Kommune habe auch deshalb auf Exklusivität geachtet, weil sie mit dem Kaffee den hiesigen Händlern keine Konkurrenz machen will.

Constance Müller verwendet für ihre Kaffee-Kreationen ausschließlich Bohnen von der Arabica-Pflanze. Diese wächst nur in tropischen Hochländern, und sie ist anspruchsvoll im Anbau. Deshalb sind die Kaffees auch teurer. Aus Arabica-Sorten brüht man einen etwas stärker säurebetonten Kaffee mit weniger Bitterstoffen, hellerer Crema, aber dafür mit mehr feineren, fruchtigeren Geschmacksnuancen. Der billigere Robusta enthält weniger Säure, mehr Koffein, ist zumeist etwas bitterer und die Grundlage für fast alle Supermarkt-Sorten.