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Großenhain: Ein Flugblatt schreibt Geschichte

Das Museum Alte Lateinschule hat ein Originalstück der Revolution von 1918 erworben. Deshalb machte der König damals einen Bogen um Großenhain.

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Dieses originale Flugblatt stammt aus dem Revolutionsjahr 1918.
Dieses originale Flugblatt stammt aus dem Revolutionsjahr 1918. © Städtische Museen Großenhain/JSF

Großenhain. Fast jede Woche erhält die Sammlung der Städtischen Museen Zuwachs. Im vergangenen Jahr waren es über 300 Neuerwerbungen, die mit Foto, Herkunftsgeschichte und Beschreibung in die Museums-Datenbank eingepflegt wurden.

Seit Kurzem bereichert ein weiteres wertvolles Stück die Sammlung - ein Flugblatt. Damit schrieb Großenhain am 6. November 1918 Geschichte. Am Nachmittag jenes Tages versammelten sich in der Fliegerkaserne 3.000 Soldaten und wählten nach dem Vorbild der revoltierenden Kieler Matrosen einen Soldatenrat. Es war der Erste in Sachsen und Ausgangspunkt der Umwälzungen, die zum Ende der Monarchie führten.

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Vor wenigen Wochen konnte das Museum das Flugblatt erwerben, mit dem sich der Großenhainer Soldatenrat „an die Genossen, Kameraden und Mitbürger in Dresden und Königsbrück“ wandte. Es illustriert, dass der Funke der Novemberrevolution 1918 in der Großenhainer Fliegergarnison nach Sachsen übersprang. Auf seiner Flucht machte der letzte sächsische König wohlweislich einen großen Bogen um Großenhain. Das Flugblatt ist ein wertvolles Zeitzeugnis, das nach der Restaurierung in der Dauerausstellung des Museums präsentiert werden soll, wo bereits das oft gezeigte Foto des ersten sächsischen Arbeiter- und Soldatenrats zu sehen ist. (SZ)