Grün statt Asphalt fürs Ebersbacher Schulgelände

Ebersbach. Auch wenn es im Außengelände der Oberschule schon etliche hübsche Flecken gibt, wird der Blick doch immer noch vom trist asphaltierten Schulhof dominiert. Das wird sich bald ändern. Ab dem Herbst will die Gemeinde in die Umgestaltung der Anlagen investieren – insgesamt 480.000 Euro. Kernstück der Sanierung ist eben jener Schulhof. Er soll den Charakter einer Freilichtbühne bekommen, mit begrünten Blockstufen, die die verschiedenfarbig gepflasterte Freifläche wie ein Amphitheater einrahmen. Zum einen können die Schüler ihre Hofpausen und Nachmittagsbeschäftigungen hier in angenehmem Ambiente verbringen, zum anderen eignet sich die Anlage auch für Kulturveranstaltungen, beispielsweise für Chor- oder Band-Auftritte. Auch für dörfliche Festveranstaltungen oder Einwohnerversammlungen könnte die Freilichtbühne genutzt werden.
„Es geht uns vor allem darum, die versiegelten Flächen zu reduzieren und neue Möglichkeiten für die schulische und außerschulische Betätigung zu erschließen“, erklärt Bürgermeister Falk Hentschel. So wird zum Beispiel das „Grüne Klassenzimmer“ mit neuen, wetterfesten Gruppentischen ausgestattet und bekommt eine größere Überdachung. Am Unterricht im Freien können dann bis zu 25 Schüler teilnehmen. Ein neues Kleinspielfeld mit Toren und Basketballkörben soll auch für die Sportvereine offen sein. Geplant ist ebenso ein kleiner Spielplatz mit einer Art Kletterfelsen, auf dem die jüngeren Schüler ihren Bewegungsdrang ausleben können.
Mehr lokale Nachrichten gibt's hier: aus Riesa | Großenhain
Platz für neue Ideen gibt es genug, weil das Ebersbacher Schulgelände mehr als 7.000 Quadratmeter umfasst. „Auch an der Begrünung muss grundsätzlich etwas gemacht werden“, sagt Bürgermeister Hentschel. Die großen Bäume sollen zwar als Schattenspender erhalten bleiben, aber der Strauchbewuchs ist in die Jahre gekommen, ziemlich ausgedünnt und von Forsythien dominiert. Deshalb sollen neue Sträucher gepflanzt werden, auch solche mit essbaren Früchten, die dann im Hauswirtschaftsunterricht genutzt werden können. Statt Zäunen werden als Grundstücksbegrenzung Hainbuchenhecken angelegt, auch Blühstreifen sind vorgesehen. Dazu Schmuckelemente, wie etwa ein kleiner Solarbrunnen. Ganz abgeschlossen sind die Planungen noch nicht, sodass Schüler und Lehrer bei den Details noch ein Wörtchen mitreden können.

Natürlich spielen bei der Umgestaltung des Außengeländes nicht nur ästhetische Fragen eine Rolle, sondern auch rein praktische. „Es kommen zum Beispiel viel mehr Schüler mit dem Moped zum Unterricht“, erklärt Falk Hentschel. Damit sie nicht die Auto-Stellplätze blockieren, bekommen sie eine separate Parkmöglichkeit, die sich gut in die Gesamtansicht einfügt. Auch bereits vorhandene Gestaltungselemente, wie das Bodenmosaik oder die Plastik „Kunst am Bau“, werden in die neuen Anlagen integriert.
Dass das Außengelände der Oberschule derart großzügig umgestaltet werden kann, hat mit den Fördermöglichkeiten über die Gebietskulisse „Dresdner Heidebogen“ zu tun. Die Ebersbacher legten mithilfe des Freiberger Landschaftsarchitekturbüros Haß ein derart überzeugendes Projekt auf den Tisch, dass sie dafür 350.000 Euro an EU-Geldern bewilligt bekamen. Der Umbau soll im vierten Quartal dieses Jahres beginnen und Ende 2023 abgeschlossen sein.