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Ortrander Pastor erlebte 1813 Durchzug zur Völkerschlacht

Zum Tag der Stadtgeschichte referiert Klaus Hauptvogel vom Heimatverein zu Pfarrer Schreyer. Er lebte vor über 200 Jahren.

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Gemeinsamer Grabstein für den Pfarrer und seine Frau am Südeingang der Jakobskirche Ortrand.
Gemeinsamer Grabstein für den Pfarrer und seine Frau am Südeingang der Jakobskirche Ortrand. © Klaus Hauptvogel

Ortrand. Am 24. November findet wieder der Tag der Stadtgeschichte statt. Der Heimatverein lädt 17 Uhr in den Rathaussaal zu einem spannenden Vortrag von Vereinsmitglied Klaus Hauptvogel ein. Es geht um den Ortrander Pastor C. H. Schreyer. Christian Heinrich Schreyer (* 24. Dezember 1751 in Dresden; † 24. Januar 1823 in Ortrand), der evangelischer Pfarrer und Komponist von Kirchenmusik war. Er hat die Belagerungen Dresdens im Siebenjährigen Krieg miterlebt, danach die Hungersnot 1771/1772 in Sachsen, die Malariaepidemie in Wittenberg und den Durchmarsch der verschiedenen Armeen durch Ortrand zur Völkerschlacht 1813.

Schreyer wurde als Sohn eines Maurers und Hoffeuerwächters geboren. Er besuchte zunächst die Schule des Ehrlichschen Gestifts in Dresden und wurde am 2. Juni 1762 als Chorschüler in der Dresdner Annenschule aufgenommen. Bereits in dieser Zeit entstanden erste eigene Kompositionen. Er legte am 15. Mai 1775 das Kandidatenexamen ab und studierte bis Ostern 1776 Theologie in Wittenberg. In der Folgezeit war er als Haus- bzw. Privatlehrer und Hofmeister in Dresden tätig.

Des Weiteren übernahm er vertretungsweise Predigten für Landpfarrer in der Umgebung. Erst 1801 erhielt er seine erste Pfarrstelle, er wurde Pastor und Adjunkt in Ortrand. Am 13. März hielt er hier seine Antrittspredigt. Im selben Jahr heiratete er die Dresdnerin Charlotte Markendorf (1764–1839). Christian Heinrich Schreyer verstarb 1823 in Ortrand. In der Ortrander Jakobskirche, der früheren Pfarr- und späteren Begräbniskirche der Stadt, liegen er und seine Frau begraben. Ihr gemeinschaftlicher Grabstein ist am inzwischen zugemauerten Südeingang der Kirche zu finden. (SZ/krü)