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Oberschule in Großenhain feiert 60. Geburtstag

Das Großenhainer Schulhaus öffnete dazu seine Türen. Und viele künftige und auch ehemalige Schüler sahen sich in der einstigen "Clara" um.

Von Thomas Riemer
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Angeregte Gespräche beim Tag der offenen Tür: Deutschlehrerin Andrea Kreisz, Bärbel Seifert mit Enkelin Luise, Ingrid Zinsky und der stellvertretende Schulleiter Christian Hellfritzsch (v.re.).
Angeregte Gespräche beim Tag der offenen Tür: Deutschlehrerin Andrea Kreisz, Bärbel Seifert mit Enkelin Luise, Ingrid Zinsky und der stellvertretende Schulleiter Christian Hellfritzsch (v.re.). © Kristin Richter

Großenhain. "Das war mein erstes Klassenzimmer." Ingrid Zinsky zeigt auf die Tür im Erdgeschoss des Schulhauses, in dem heute die 1. Oberschule am Kupferberg untergebracht ist. 1957, erzählt die 84-Jährige, hat sie als Grundschullehrerin angefangen, war wenig später schon Schulleiterin in Rödern und hatte ihren ersten Schultag am Kupferberg am 1. Januar 1964. Die Erinnerungen sind noch immer da - an die Kaffeestube für die Pädagogen zum Beispiel. Oder auch daran, dass es damals natürlich noch keine Schülerschränke für Ranzen und Garderobe gab.

Zum 60. Jubiläum hatte die Einrichtung zum Tag der offenen Tür eingeladen. Wie erhofft, wurde das zu einem "Treffen der Generationen". Denn nicht nur künftige Oberschüler und ihre Eltern, sondern auch viele Ehemalige fanden den Weg in ihr "altes Haus". Und da gab es natürlich allerlei Anlass, über die guten alten Zeiten zu schwelgen, Schulstreiche von damals in Erinnerung zu rufen und aktuelle Themen zu besprechen.

Die Lehrer und Schüler der Oberschule hatten sich akribisch auf diesen Tag vorbereitet. Das Motto "Schauen, hören, fragen, mitmachen, probieren, mitnehmen" durchzog sämtliche Räume der Bildungseinrichtung. Vor allem die künftigen Fünftklässler hatten allerhand Gelegenheit, beim Schnupperunterricht zu testen, wie es sich auf einer Oberschul-Bank sitzt und welche schulischen Inhalte sie erwartet.

"Die Gründung im Jahr 1963 markierte den Beginn einer Bildungsstätte, die seitdem unzählige junge Köpfe gefördert und in das Leben entlassen hat", blickte Schulleiter Max Gräf auf den Anfang zurück. Unter dem Namen Polytechnische Oberschule „Clara Zetkin“ seien damals Schüler und Lehrer im heutigen Hauptgebäude sogar mit einem Festumzug am Tag der Einweihung durch Großenhain gezogen. Später kamen Turnhalle und Seitengebäude mit Speiseraum hinzu. 1971 wurde der heute noch existierende Gedenkstein für Clara Zetkin auf dem Schulgelände errichtet. Nach der Wende wurde aus der Einrichtung die Mittel-, 2013 schließlich die Oberschule am Kupferberg.

Heute bietet sie den hier Lernenden und Lehrenden moderne Bedingungen - nicht zuletzt durch Instandsetzung und den Digital-Pakt Schule. An die digitalen Tafeln hat man sich inzwischen gewöhnt, das Ende der "Kreidezeit" ist längst besiegelt.

Ingrid Zinsky zuckt mit den Schultern. 1999 schied sie aus dem Schuldienst aus. "Alles kein Vergleich mehr zu damals", sagt sie nach einem Rundgang durch das inzwischen 60 Jahre alte Schulhaus.