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Susann Schulze wohnt in Neusalz und arbeitet im Friseursalon Taubenheim. Sie ist begeistert von ihrem Beruf – und bei Wettbewerben erfolgreich.

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© Kristin Richter

Von Katja Schäfer

Taubenheim? Wo liegt Taubenheim? Diese Frage musste Susann Schulze beantworten, als sie jetzt bei einem Friseurwettbewerb gegen Kollegen aus ganz Deutschland antrat. Die meisten anderen Teilnehmer kamen aus großen Städten wie Berlin, Lübeck oder Münster. Dass nicht nur dort Friseure beste Arbeit leisten und Trends setzen, hat Susann Schulze bewiesen. Die Mitarbeiterin des Salons Struwwelpeter gehörte zu den Besten. Unter 300 Teilnehmern belegte sie den vierten Platz; wie vor drei Jahren schon.

Die Friseurin, die aus Sohland stammt und jetzt mit Mann und zweijähriger Tochter in Neusalza-Spremberg wohnt, übt ihren Beruf leidenschaftlich gern aus, „mit Leib und Seele“, wie sie selbst sagt. Das hört und spürt man. „Ich liebe den Umgang mit Menschen. Meine Arbeit ist weit mehr als Frisieren. Ich kann den Kunden ein gutes Gefühl geben“, sagt die 34-Jährige, die durch ihre zierliche Figur, die langen glatten Haare und die modisch zerrissene Jeans viel jünger wirkt. Ihren Beruf hat sie in Bayern erlernt, weil damals in ihrer Heimat schwer Lehrstellen zu bekommen waren. Später entschloss sie sich zur Rückkehr in die Heimat. Mit ihren guten Leistungen – sie absolvierte die Meisterausbildung als Beste ihres Jahrgangs im Handwerkskammer-Bezirk Dresden – könnte Susann Schulze durchaus auch in einer angesagten Metropole arbeiten. Doch sie hat sich ganz bewusst für einen Stammkunden-Friseur auf dem Land entschieden. „Hier kann ich Leute durch ihr Leben begleiten, werde mit ihnen vertraut“, begründet Susann Schulze, die seit 13 Jahren im Struwwelpeter arbeitet. Dort gefällt ihr auch, dass Chefin Sylvia Kretschmar, die mit Team und Kunden gerade das 25-jährige Bestehen ihres Salons gefeiert hat, ihren fünf Mitarbeiterinnen viel ermöglicht. „Wir können Schulungen besuchen und an Wettbewerben teilnehmen, obwohl das ja viel kostet und man während der Zeit im Salon ausfällt“, ist Susann Schulze dankbar. – Beim aktuellen Leistungsvergleich, der von der Firma Goldwell ausgerichtet wurde, hatte sie einen vorgegebenen Trend zu interpretieren. „Es ging darum, in einer Frisur Gegensätze zu vereinen, zum Beispiel lockig zu glatt, kurz zu lang, und farbliche Akzente zu setzen“, erklärt die Friseurmeisterin. Wie sie das umgesetzt hat, zeigt ein postergroßes Foto im Salon. Alltagstauglich ist diese Frisur eher nicht. Doch davon, dass Susann Schulze die neuesten Trends kennt, profitieren ihre Kunden durchaus.