Von Britta Veltzke, Sebastian Schultz und Eric Weser
Riesa. Munteres Treiben in der Elbgalerie und im Riesapark, reges Begängnis auf dem Boulevard. Kurzum, es war richtig was los beim gestrigen Einkaufssonntag. Tausende Menschen nutzten die Gelegenheit, Riesas Geschäfte unmittelbar nach den Weihnachtstagen aufzusuchen. Er sei „positiv überrascht“, wie viele Menschen die Gelegenheit zum verkaufsoffenen Sonntag nutzen, resümierte Andree Schittko, Center-Manager der Elbgalerie und Vorsitzender des Vereins Werbegemeinschaft Innenstadt Riesa (WIR). Den verkaufsoffenen Sonntag direkt nach Weihnachten bezeichnete er als „gelungenes Experiment.“
Uneinigkeit über den 27. Dezember als Einkaufssonntag hatte es im Vorfeld seit fast einem Jahr gegeben: Im Februar hatte der Stadtrat die Aktionstage auf Empfehlung des WIR e.V. festgelegt. Gegen die Ladenöffnungen an Sonntagen stimmten die Stadträte der Linken. Der WIR e. V. – damals noch unter Führung von Annett Margenberg – wollte den Sonntag hingegen als eine Art Experiment testen. Zuvor war in dem Händlerverein intern kontrovers über den Termin diskutiert worden, vor allem wegen der Verkäuferinnen, die ohnehin im Weihnachtsgeschäft schon viel zu tun haben. Letztlich fand sich eine Mehrheit zugunsten der Ladenöffnung. Der Verein erhoffte sich, dass die Kunden nach den gemütlichen Feiertagen daheim den Sonntag nutzen, um Gutscheine einzulösen und Geldgeschenke in der Stadt auszugeben.
Rechnung scheint aufgegangen zu sein
Allem Anschein nach ging diese Rechnung auf. Insbesondere beim Elektronik-Händler Media-Markt lief in der Elbgalerie das Geschäft, so Händler-Vertreter Andree Schittko. Aber auch andere Läden in seinem Haus seien zufrieden gewesen, so der Center-Manager. Die Umsätze seien gut.
Auch im Riesapark wertete das Center-Management den gestrigen Einkaufssonntag als Erfolg. Zu den Wermutstropfen habe jedoch gehört, dass der Elektronik-Händler Medimax und das SB-Warenhaus Real ihre Pforten geschlossen hielten. Das habe bei vielen Besuchern für offene Unmutsbekundungen gesorgt, hieß es weiter von der Centerleitung. Und auch in der Innenstadt gab es Kritik. Dass vereinzelte Geschäfte an der Hauptstraße nicht geöffnet hatten, sei zwar grundsätzlich der Entscheidung der Inhaber überlassen, so WIR-Chef Andree Schittko. Für das Image der Stadt sei das aber „nicht schön“. Viele Besucher hätten aufgrund der Werbung eine komplett geöffnete Ladenzeile erwartet.
Verständnis gab es gestern für das Verkaufspersonal, das gleich nach Weihnachten wieder arbeiten musste. „Für die Verkäuferinnen und Verkäufer ist das sicher anstrengend. Aber wir wollen ja alle leben und überleben“, hieß es aus dem Centermanagement des Riesaparks.