Merken

Gute Zeiten für die Kita

Kläranlage und Gartenhaus entstehen neu. Der Renner bei den Kindern ist aber ein unmotorisierter Sechssitzer.

Teilen
Folgen
NEU!
© Anne Hübschmann

Skäßchen. Bus – ja oder nein? Diese Frage ist unter den Knirpsen der Skäßchener Kita „Zwergenland“ momentan die alles Entscheidende. Der „Bus“ ist nicht motorisiert, dafür aber luftbereift, hat sechs gepolsterte Sitzplätze mit Gurt, zwei Sonnendächer und bietet denen, die mitfahren dürfen, ein unbeschreibliches Fahrvergnügen. Das haben auch die Erzieherinnen, die das Krippengefährt seit seiner Anschaffung vor vier Wochen jeden Tag fröhlich durch das Dorf schieben.

„Die Handhabung ist leicht, der Wagen ist sehr beweglich. Gut Karussell lässt sich damit auch spielen, denn er lässt sich super im Kreis bewegen“, sagt Erzieherin Angela Zickler begeistert. Der alte Krippenwagen hatte bereits 30 Jahre auf den Rädern, eines davon war neulich abgebrochen. „Wir machen den wieder fit und halten ihn für größere Ausflüge vor, wenn mehr Kinder mitfahren möchten“, so Kindergartenleiterin Silvia Laurisch.

Denn im neuen Gefährt findet nur gut die Hälfte der Krippenkinder Platz – und es werden noch mehr. Die Einrichtung erlebt derzeit eine regelrechte Anmeldungsschwemme für Kinder im Krippenalter. Zu den zehn Knirpsen, die in Skäßchen schon jetzt liebevoll betreut werden, kommen bis zum Frühjahr sechs weitere hinzu. Sie stammen aus acht umliegenden Gemeinden. Auch Städter bringen ihren Nachwuchs in das „Zwergenland“. Knapp 40 Kinder besuchen die Kita jetzt – so viele wie seit dem politischen Umbruch 1989 nicht mehr.

Bis zu 52 Kinder, davon 15 Krippenkinder, darf die Einrichtung laut Betriebserlaubnis aufnehmen. „Wir hatten immer so zwischen 25 und 30 Kinder“, sagt Silvia Laurisch. Seit zwei Jahren wächst deren Zahl nun so rapide, dass ein als Mehrzweckraum genutztes Zimmer in einen Gruppenraum umgebaut werden musste. Eltern schätzen die dörfliche Atmosphäre und die Ruhe. „Viele kommen auf Empfehlung zu uns“, so die Kita-Leiterin. Aktuell werden in den stätischen Krippen 217 Kinder betreut, vorgehalten werden allerdings 261 Krippenplätze. Davon werden in der Kindertagespflege 35 und in den Kitas 184 Krippenkinder umsorgt.

Erst im vorigen Jahr war der 1985 eröffnete Kindergarten in Skäßchen einer Generalsanierung unterzogen worden. Und das bei laufendem Betrieb. Auch im Garten war damals saniert worden. Die Kinder haben seither neue Beton-gepflasterte Wege. Im zurückliegenden heißen Sommer kamen Sonnensegel für den großen Sandkasten hinzu. Ganz neu ist ein großer Geräteschuppen, den die Waldaer Firma Zimmerei und Bauelemente Zickler und Förster GmbH erst am Freitag fertiggestellt hat. Damit sind die Arbeiten in den Außenanlagen nun beendet. Zumindest innerhalb der Kindergartenumzäunung. Genau hinter dem Zaun wird weiter gebaggert. Die Stadt lässt dort von der Tieku Mühlbach eine neue dezentrale Kläranlage errichten.

Die beiden Klärkammern der SBR-Anlage aus Beton sind bereits geliefert worden. „Bis Ende November soll die Kläranlage in Betrieb genommen werden“, erklärt Silvia Laurisch. Sie hofft, dass der Zeitplan eingehalten wird, denn an der Fertigstellung der neuen Kläranlage hängt der Abriss und Rückbau der alten, die sich genau neben dem Eingangsbereich des Kindergartens befindet. „Dieser Schandfleck kommt dann endlich weg“, so die Kita-Chefin. Anstelle der eingezäunten Betonabdeckung sollen drei bis vier Parkplätze entstehen. Insgesamt investiert die Stadt knapp 128 000 Euro.

Doch auch für das Straucher „Mäusestübchen“ hat Silvia Laurisch Ideen. Als Leiterin ist sie für beide Einrichtungen zuständig. „In Strauch planen wir, den Geräteschuppen herzurichten. Seit Langem versuchen wir, die Mittel für eine Sanierung der Sanitäranlagen aufzutreiben. Die stammen aus DDR-Zeiten. Das haben wir bislang noch nicht geschafft.“