Dresden. Dresdens Bildungsbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) hat sich offenbar von dem Plan verabschiedet, das Prohliser Schulhaus an der Boxberger Straße wiederzubeleben. Nach SZ-Informationen soll das Berufliche Schulzentrum für Wirtschaft „Franz Ludwig Gehe“ in Gorbitz bleiben. Vorjohanns Vorgänger wollte die Schule nach Prohlis verlagern und dort ein berufliches Gymnasium einrichten.

Auch das neue Gymnasium, das der Dresdner Osten aufgrund steigender Schülerzahlen braucht, wird offenbar nicht in der Boxberger Straße gegründet. Im Gespräch sind sowohl die alte Operette in Leuben als auch ein Grundstück an der Bodenbacher Straße. Außerdem will Vorjohann an der Freiberger Straße ein Gymnasium eröffnen. Auf dem Gelände des alten Kohlebahnhofs sollte bislang nur ein Haus für Oberschüler gebaut werden. Ein drittes, neues Gymnasium ist auf der Pfotenhauer Straße vorgesehen. Die Universitätsschule, die bereits nächstes Jahr an den Start gehen soll und neue Unterrichtsmethoden ausprobieren will, könnte auf den Schilfweg in Seidnitz kommen, in die alten Räume der Volkshochschule.

„Ich bin von diesen neuen Vorschlägen für den Schulnetzplanentwurf überrascht und sehr enttäuscht“, sagte Linke-Stadträtin Anja Apel am Montag. Es bleibe bei der Forderung, an der Boxberger Straße ein berufliches Gymnasium zu gründen, wobei das Wirtschafts-BSZ ein Teil davon wäre. In Gorbitz soll stattdessen ein reines Gymnasium eröffnet werden, so Apel. Einem Schulnetzplan, in dem weder in Gorbitz noch in Prohlis ein gymnasialer Standort eingeplant wird, könne Rot-Grün-Rot nicht zustimmen.

Auch die bildungspolitische Sprecherin der SPD, Dana Frohwieser, verlangt Antworten. „Gab es Einsprüche von Bürgern, die keinerlei schulische Nutzung des Gebäudes an der Boxberger Straße in Prohlis mehr wollen?“ Frohwieser fordert die Verwaltung auf, den Entwurf zum Schulnetzplan sofort vorzulegen. (SZ/sr)