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Hagel und Wassermassen: Das Wetter spielt verrückt

Heftige Regenfälle gingen im Osterzgebirge nieder. Das überflutete erneut Straßen und Keller – mit großen Schäden.

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© Egbert Kamprath

Abgerutschte Hänge, vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen: Eine Stunde lang hat es gestern Vormittag stark geregnet und gehagelt. Betroffen ist ein Streifen, der sich von Hartmannsdorf über Sadisdorf, Reichstädt weiter nach Oberfrauendorf, Luchau und Schlottwitz zieht. Der Landrat löste am Mittag für die Gemeinden Hartmannsdorf-Reichenau, Schmiedeberg und Dippoldiswalde Katastrophenalarm aus, später auch für Glashütte. Das Unwetter zog dann weiter Richtung Sächsische Schweiz. Eineinhalb Stunden später galt der Katastrophenalarm auch in Berggießhübel, Bad Gottleuba und Rosenthal-Bielatal. Hubschrauber waren im Auftrag des Krisenstabs im Landratsamt unterwegs, um schnell einen Überblick über die Situation zu gewinnen.

Unwetter in Schmiedeberg

Nach heftigen Unwettern mit Starkregen und Hagel ist in Schmiedeberg und anderen Teilen des Osterzgebirges Katastrophenalarm ausgelöst worden.
Nach heftigen Unwettern mit Starkregen und Hagel ist in Schmiedeberg und anderen Teilen des Osterzgebirges Katastrophenalarm ausgelöst worden.
Teilweise sah es in Niederpöbel aus, als sei der Winterzurückgekehrt.
Teilweise sah es in Niederpöbel aus, als sei der Winterzurückgekehrt.
An Radfahren war aufgrund der Strömung auf der Straße niczht mehr zu denken.
An Radfahren war aufgrund der Strömung auf der Straße niczht mehr zu denken.
Ab Dippoldiswalde musste die B170 vorübergehend gesperrt werden.
Ab Dippoldiswalde musste die B170 vorübergehend gesperrt werden.

Im Osterzgebirge hat das Unwetter in den Gemeinden Schmiedeberg und Hartmannsdorf-Reichenau am schlimmsten gewütet. „Die Katastrophe kommt schon wieder. Es ist so schlimm wie 2002“, fasst Reinhard Pitsch, der Bürgermeister von Hartmannsdorf-Reichenau zusammen. Dort hat es an der Talsperre Lehnmühle binnen einer Stunde 61 Liter pro Quadratmeter geregnet und gehagelt. Von allen Feldern kamen die Wassermassen gestürzt. Viele Häuser wurden wieder mit Wasser und Schlamm überschwemmt. Die Bobritzsch schwoll in kürzester Zeit an und erreichte in kurzer Zeit die Höhe von 2002.

Reichstädt war im Dippoldiswalder Gebiet der Schwerpunkt des Unwetters, hier vor allem das Oberdorf. Ein gehbehinderter Mann wurde im Keller seines Hauses von den Wassermassen überrascht. Die Feuerwehr musste ihn aus seiner misslichen Lage befreien. Mit einem Hubschrauber der Bundespolizei wurden zwei DRK-Wasserretter eingeflogen.

Viele Straßen waren überschwemmt. Die B 170 blieb in Obercarsdorf mehrere Stunden gesperrt, weil der Bach aus Sadisdorf sie überschwemmte. „Das Wasser lief auf der Straße nach Obercarsdorf hinein“, berichtete Ulrich Kretzschmar (CDU), der amtierende Bürgermeister aus Schmiedeberg. Auf der B 171 ist eine Schlammlawine niedergegangen. Die Straße blieb den ganzen Tag dicht. Eine Reihe anderer Straßen waren nicht mehr passierbar. Im Müglitztal haben Seitenbäche die Straße und die Gleise überflutet. Die Bahnstrecke wurde zwischen Glashütte und Heidenau gesperrt.

Stiftung Lichtblick hilft Hochwasser-Opfern

Die Stiftung Lichtblick, eine Initiative der Sächsischen Zeitung, ruft seit 1996 zu Spenden für Bedürftige in Sachsen auf. Jetzt will Lichtblick Flutopfern helfen - und benötigt dafür Spenden. Alle Infos und die Kontonummer sind hier zu finden.

Nützliche Links

Aktuelle Pegelstände, Regenradar, Wetterwarnungen und Verkehrswarnmeldungen der Polizei.