Bautzen
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Halbzeit beim Straßenbau in Nedaschütz

Für die Anwohner bringen die Arbeiten Belastungen mit sich. Gemeinde und Firma versuchen, sie zu minimieren. Für eine Firma gibt es eine Sonderlösung.

Von Carmen Schumann
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Martin Neu von der Firma Steinle-Bau verdichtet mit einer Rüttelplatte die Erde über einem frisch verlegten Mischwasser-Rohr im Zentrum von Nedaschütz.
Martin Neu von der Firma Steinle-Bau verdichtet mit einer Rüttelplatte die Erde über einem frisch verlegten Mischwasser-Rohr im Zentrum von Nedaschütz. © Carmen Schumann

Nedaschütz. Ein orangenes Rohr-Ende lugt noch hervor. So kann man erkennen, in welcher Tiefe die Kanäle für das Mischwasser in Nedaschütz verlegt werden. Martin Neu, Mitarbeiter der Firma Steinle-Bau, verdichtet die Erde über dem frisch verlegten Rohr mit einer Rüttelplatte.

Der Gödaer Bürgermeister Gerald Meyer (parteilos) begutachtet zusammen mit seiner Mitarbeiterin Katrin Wenk, Sachbearbeiterin im Bauamt, den Stand der Arbeiten. Zufrieden stellt er fest: „Wir liegen genau im Plan!“ Nachdem der Straßenbau Mitte Mai begonnen hatte, soll er bis zum 30. Oktober abgeschlossen sein. Nichts spricht dagegen, dass es nicht zu schaffen ist. Insgesamt werden 17 Grundstücke an die Mischwasserkanalisation angeschlossen. Zusätzliche Anschlüsse werden sogar für noch unbebaute Grundstücke bereitgestellt. Wie Gerald Meyer sagt, war der alte Mischwasserkanal defekt. Und auch die beiden betroffenen Straßen in der Ortsmitte, die L-förmig aufeinanderstoßen, stellten nur noch eine vielfach geflickte Holperpiste dar. Also sollten Nägel mit Köpfen gemacht werden. Obwohl die Anwohner momentan noch mit ausreichend schnellem Internet versorgt sind, werden auch Leerrohre für den weiteren Breitbandausbau verlegt. Denn bislang bekommen die Nedaschützer ihren Anschluss noch über Kupferkabel. In die Leerrohre können dann zu einem späteren Zeitpunkt Glasfaserkabel eingezogen werden.

Zufahrt zur Fischzucht bereitet Kopfzerbrechen

Die beiden betroffenen namenlosen Straßen haben eine Gesamtlänge von 650 Metern. Die Straße von der zentralen Kreuzung bis zur Fischzucht ist 450 Meter lang, die Straße bis zur neuen Stallanlage 200 Meter. Die alte dünne Asphaltschicht war am Beginn der Arbeiten aufgerissen worden. Zusammen mit dem alten Unterbau bildet der geschredderte Asphalt jetzt den provisorischen Straßenbelag. Dadurch ist gewährleistet, dass die Anwohner zu ihren Grundstücken kommen. Nur wenn die Rohre verlegt werden, was abschnittsweise auf zehn bis 15 Meter Länge geschieht, kann es passieren, dass sie mal einen Tag lang nicht auf ihr Grundstück fahren können. „Wir versuchen, die Belastung der Anwohner so gering wie möglich zu halten“, sagt der Gödaer Bürgermeister. Kopfzerbrechen bereitet die Zufahrt zur Fischzucht. Doch auch dafür konnte eine Lösung gefunden werden, um Familie Wehner, die ohnehin durch das Fischsterben im vergangenen Sommer stark belastet ist, nicht noch mehr zu beeinträchtigen. Wie Gerald Meyer sagt, wurde eine Umleitung über Coblenz eingerichtet. Hierfür wurde ein Wirtschaftsweg so hergerichtet, dass auch Lkw problemlos darauf fahren können.

Insgesamt werden 24 Schächte in die Erde gebracht, die in rund 50 Meter Abstand angeordnet sind. Das Mischwasser wird über ein sogenanntes Auslaufbauwerk in das Hoyerswerdaer Schwarzwasser geleitet. Dabei handelt es sich um ein Betonrohr von 60 Zentimeter Durchmesser, das mit einem Böschungsstück und Wasserbausteinen in den Bach hineingeführt wird. Insgesamt werden 2 400 Quadratmeter neue Straßendecke aufgebracht. Der Straßenaufbau ist 60 Zentimeter hoch, davon sind 14 Zentimeter Asphalt.

Für den Straßenbau und für den Kanalbau konnte die Gemeinde eine Förderung in Höhe von jeweils 65 Prozent in Anspruch nehmen. Die Gesamtkosten betragen reichlich 600 000 Euro.