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Heftiger Gewaltausbruch in Plauen

Bei Demonstrationen von Rechtsextremen und Linken in Plauen ist es am Sonntag zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen.

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Plauen. Bei Demonstrationen von Rechtsextremen und Linken in Plauen haben sich Teilnehmer gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Die Polizei sprach in einem Tweet von einem „massiven Gewaltausbruch“. Sowohl von Linken wie auch von Rechten habe es am Sonntag Angriffe gegen Polizisten gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Fünf Polizisten wurden verletzt. Wie die Polizeidirektion Zwickau am Abend in einer Bilanz mitteilte, wurden die Beamten unter anderem mit Flaschen und Steinen angegriffen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Ob es auch Verletzte unter den Demo-Teilnehmern gab, war zunächst nicht bekannt.

Mehrere Hundert Neonazis hatten sich am Bahnhof versammelt.
Mehrere Hundert Neonazis hatten sich am Bahnhof versammelt. © dpa
Zuvor waren gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen nach Polizeiangaben etwa 1000 linke Demonstranten auf die Straße gegangen.
Zuvor waren gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen nach Polizeiangaben etwa 1000 linke Demonstranten auf die Straße gegangen. © dpa

Zuvor waren gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen nach Polizeiangaben etwa 1000 linke Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Teilnehmer waren schwarz gekleidet, viele von ihnen vermummt. Immer wieder versuchten manche von ihnen, Polizei-Absperrungen zu durchbrechen. Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften vor Ort und es gelang ihr, beide Seiten getrennt zu halten.

Der Polizei zufolge versammelten sich etwa 1000 Neonazis, auch von ihnen war ein Teil vermummt. Bereits seit Wochen war auf einschlägigen Internetseiten bundesweit für den 1. Mai in Plauen mobilisiert worden - sowohl von Linksautonomen wie auch von Rechten.

Die Polizei löste die linke Kundgebung auf. Die rechte Demonstration war zuvor bereits von den Organisatoren beendet worden. Angemeldet wurde der Aufzug von der Vereinigung „Der III. Weg“. Sie gilt als rechtsextremistisch und wird vom Verfassungsschutz beobachtet.

Auch der „Runde Tisch für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit“ hatte aufgerufen, den Rechten nicht die Straße zu überlassen. Er organisierte eine Gegendemonstration für die Bürger, an der etwa 400 Menschen teilnahmen. Zudem gab es unter anderem ein Bürgerfest und eine Straße der Musik mit regionalen Bands. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hatte am Vormittag im Zentrum seine traditionelle Mai-Kundgebung abgehalten.

Der Regionsgeschäftsführer DGB Südwestsachsen, Ralf Hron, sagte, man müsse es „zähnefletschend hinnehmen“, dass die Rechten marschieren dürften. „Das ist der Preis der Freiheit. Aber wir wollen zeigen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen.“

Wiederholt haben Neonazis aus ganz Deutschland die vogtländische Stadt am Tag der Arbeit zum Ziel auserkoren. Bereits vor zwei Jahren waren hunderte Rechte durch Plauen marschiert. (dpa)