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Heimatverein will Bänke aufstellen

Einiges haben die Mitglieder in ihrem Ort bereits bewirkt. Trotz des hohen Altersdurchschnitts bleiben die Gleisberger aktiv.

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© André Braun

Von Maria Fricke

Gleisberg. Mit der Ortschronik fing 1997 alles an. Inzwischen sind zahlreiche Feste, ein Kriegerdenkmal, eine Gedenktafel, eine Milchrampe und vieles mehr dazu gekommen. Und die Mitglieder des Gleisberger Heimatvereines planen noch mehr. Voraussichtlich im kommenden Jahr wollen sie drei Bänke an Wanderwegen im und am Ort aufstellen. Die Förderanträge dafür sollen Anfang 2018 rausgehen, kündigt Sylke Noack, die Vorsitzende des Vereins, an.

Der hat am vergangenen Wochenende im Rahmen des traditionellen Herbstfestes am Feuerwehrhaus seinen 20. Geburtstag gefeiert. Auf Initiative der CDU-Ortsgruppe ist der Verein am 7. Juli 1997 gegründet worden. „Es war der erste eingetragene Heimatverein der Region“, erzählt Sylke Noack, die seit 2007 an der Spitze steht. Von 1997 bis 2007 hatte Ursula Willnich die Fäden in der Hand. Bei der Gründung gehörten dem Verein neun Mitglieder an, aktuell sind es zwölf. „Im Schnitt sind die Mitglieder 70 Jahre alt. Zwei sind Mitte 50, einige, bereits Mitte 80“, so Noack.

Hauptziel des Vereins war es damals, die von Heinz Müller begonnene Ortschronik fortzuführen, die bis 1998 reichte. Doch das Engagement der Mitglieder ging bald darüber hinaus. Anlässlich von 750-Jahren Gleisbergs 1998 erstellte der Verein, angelehnt am Müllers Ortschronik, eine Broschüre über Geschichte und Gegenwart ihrer Heimat. Im Oktober 2000 weihte der Verein seine Heimatstube in der ehemaligen Schule ein. Zu sehen waren dort historische Dokumente über Gleisberg, die vor allem Ursula Willnich gesammelt hat, Hausrat sowie Möbel. Zu Jubelkonfirmationen oder Familienfeiern im Dorf sei die Stube oft genutzt worden, so Noack. Aufgrund des schlechten Zustandes der ehemaligen Schule, unter anderem ist das Dach undicht, ist die Heimatstube inzwischen geschlossen. Die Möbel sind noch da, wichtige Dokumente und Unterlagen hat der Verein gesichert. Seit mehreren Jahren sucht er nach einem neuen Raum.

Als Zeitzeugnis für die früheren Abholstellen für die Milch von Privatbauern weihte der Verein im Juni 2006 eine Milchrampe ein. „Diese haben wir in diesem Jahr erneuert“, berichtet Noack. 2008 schoben die Mitglieder die Restauration des Kriegerdenkmals durch den Nossener Steinmetz Lutz Schönstädt an. Zwei Jahre später ist die dazugehörige Gedenktafel für die Opfer des zweiten Weltkrieges eingeweiht worden. Jedes Jahr zum Volkstrauertag legen Mitglieder des Vereins mit CDU-Vertretern am Denkmal einen Kranz nieder. Erneuert worden ist durch den Verein 2016 auch die Tafel an der Jubiläumslinde bei der Schäferei Weidler.

Doch damit nicht genug. Mit ihren Aktivitäten beleben die Mitglieder auch die Dorfgemeinschaft. Sie bieten Ausfahrten, Wanderungen und im Frühjahr einen Kaffeenachmittag an, der stets sehr gut angenommen werde, so Sylke Noack. Traditionell ist auch das Herbstfest, welches an diesem Wochenende gefeiert worden ist. „Es war einfach super“, so die Bilanz der 53-Jährigen Vereinschefin. Mehrheitlich Gleisberger, aber auch einige auswärtige Gäste, seien zum Feuerwehrhaus gekommen. Dort gab es unter anderem eine Schau zu 20 Jahren Heimatverein, eine Ausstellung alter Erntetechnik sowie ein Quiz zur Geschichte des Ortes. Letzter Termin für dieses Jahr ist der Lampionumzug am zweiten Adventswochenende, an dem sich alle Gleisberger Vereine beteiligen.