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Helios-Klinik bekommt neue Notaufnahme

Mehr als drei Millionen Euro fließen in den Neubau. Dort finden Patienten und Beschäftigte moderne Bedingungen vor.

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© André Braun

Von Heike Heisig

Leisnig. Obwohl die Kommunen über schrumpfende Einwohnerzahlen klagen, steigen in den Kliniken die Behandlungszahlen. Die Menschen leben länger, die medizinische Wissenschaft macht Fortschritte. Wurden 1992 noch ungefähr 1 600 Notfallpatienten in der Leisniger Helios-Klinik behandelt, waren es im vergangenen Jahr 6 500. Viel mehr musste Reinhard Junghans als Leiter der Abteilung Unfallchirurgie nicht dafür ins Feld führen, weshalb es an der Zeit für eine neue Notfallaufnahme in Leisnig ist. In den derzeitigen Räumen stoßen die Mitarbeiter trotz aller Bemühungen an ihre Grenzen.

So soll der Anbau aussehen.
So soll der Anbau aussehen. © 3-D-Ansicht: HDR Leipzig

Nach Monaten der Vorbereitung konnte Geschäftsführerin Peggy Kaufmann für Mittwoch nun zum symbolischen ersten Spatenstich für den rund 3,3 Millionen Euro teuren Neubau einladen. Dafür ließ sich sogar Sachsens Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) auf das künftige Baufeld bitten. Das Land Sachsen unterstützt das Bauvorhaben in Leisnig mit knapp 2,4 Millionen Euro. Seit 1991 erhielt das Krankenhaus rund 35 Millionen Euro Fördergeld vom Freistaat Sachsen.

„Die Herausforderungen in den nächsten Jahren werden groß sein“, so Barbara Klepsch. Daher gelte es, eine gute medizinische Versorgung nicht nur in den großen Städten, sondern auch in den ländlichen Regionen zu sichern.

Das Land Sachsen legt gerade Kriterien für eine abgestufte Notfallversorgung fest. In dem Neubau hoffen Klinikleitung und medizinisches Personal, die neuen Anforderungen unter „optimalen Bedingungen für Patienten und Mitarbeiter umsetzen zu können“, wie Junghans sagte.

Die neue Notfallambulanz entsteht auf rund 730 Quadratmeter Fläche gleich im Eingangsbereich des Helios-Krankenhauses an der Colditzer Straße. Das Gebäude wird ein Flachbau sein und mit einem Verbindungsgang an die bisherige Rettungsstelle angebunden. Von der Aufteilung gibt es eine Liegend-Anfahrt für Patienten, die mit dem Rettungsfahrzeuge eingeliefert werden, einen Eingang für zu Fuß kommende Patienten sowie einen äußeren und einen inneren Bereich zur Bewertung der Fälle und Weiterbehandlung. Es gibt barrierefreie Sanitärräume und eine Zentrale zur Anmeldung. Vom zusätzlichen Platz versprechen sich Planer und mitwirkende Mediziner, die Abläufe zu optimieren und den Patienten mehr Privatsphäre ermöglichen zu können. Bisher werden Patienten auf der Trage ein Stück durchs Freie gerollt – bei jedem Wetter. Das entfällt mit der Inbetriebnahme des Anbaus. Peggy Kaufmann sprach von einer Bauzeit von rund einem Jahr. Im Herbst 2018 soll die Einweihung sein. Bis dahin gibt es keinerlei Einschränkungen für die Arbeit in der bisherigen Notambulanz. „Der Betrieb dort kann wie gewohnt weitergehen“, sagte die Geschäftsführerin.

Von der Ausstattung her will Helios nicht sparen, sondern zukunftsfähig investieren. Roland Banthle, der Regionalgeschäftsführer der Helios-Kliniken Region Ost, sprach davon, dass die Mitarbeiter überall an Monitoren und mit Tablets hantieren werden. In jedem Raum soll es die technischen Möglichkeiten geben, die Vitalparameter der Patienten zu überwachen, Schwerstkranke können an eine durchgängige Überwachung angeschlossen werden. Und für schnellere Laborergebnisse soll ein Rohrpostsystem sorgen.