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Hermes investiert Millionen Euro bei Leipzig

Mit dem Computer werden weltweit Waren bestellt, etwa per Flugzeug transportiert, sortiert und ausgeliefert. Das ist mit viel Koordination verbunden - und es soll schnell gehen.

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Blick auf das neue Hermes Logistik-Center. Direkt am Flughafen Leipzig gelegen.
Blick auf das neue Hermes Logistik-Center. Direkt am Flughafen Leipzig gelegen. © dpa

Nach rund einjähriger Bauzeit ist das neue Verteilzentrum des Handels- und Logistikdienstleisters Hermes nahe dem Flughafen Leipzig-Halle am Donnerstag eröffnet worden. Rund 38 Millionen Euro wurden in den Neubau investiert, wie das Unternehmen mitteilte. Etwa 200 Mitarbeiter werden den Angaben zufolge am Standort in Kabelsketal (Saalekreis) tätig sein. Rund 200.000 Sendungen sollen mit Betriebsbeginn ab Mai pro Tag sortiert und ausgeliefert werden. Hermes gehört zur Hamburger Otto Group.

Das Verteilzentrum - zwischen den beiden Großstädten Halle und Leipzig und an den Autobahnen A9 (Berlin-Nürnberg) und A14 (Dresden-Magdeburg) gelegen - sei ein wichtiger Teil des 300 Millionen Euro umfassenden Infrastrukturprogramms, mit dem Hermes sein bundesweites Logistiknetzwerk ausbaue. Grund sei eine kontinuierlich wachsende Menge an Sendungen.

Erst im Februar hatte das Unternehmen in Hamburg ein neues Verteilzentrum eröffnet. Hintergrund ist der zunehmende Online-Handel. Dabei werden Waren weltweit per Computer bestellt, in Verteilzentren transportiert, dort sortiert und per Paketdienst an die Empfänger geliefert.

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Das neue Logistikzentrum in Kabelsketal entstand im Süden Sachsen-Anhalts auf einer Fläche von rund 85.000 Quadratmetern. Hermes hat zudem im Landesnorden in Haldensleben (Landkreis Börde) ein Versandzentrum für Pakete. Am Flughafen Leipzig-Halle ist auch DHL ansässig. Nach 1990 haben sich entlang der Autobahnen 9 und 14 zahlreiche Unternehmen der Logistik-, Lager-, Verkehrs- und Speditionsbranche angesiedelt, darunter für Lebensmittel und Drogerieartikel.

Sachsen-Anhalt hat sich dabei nach Angaben von Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) in den vergangenen Jahren zu einem bedeutenden Standort in Deutschland entwickelt. Von Vorteil sei die Lage im Herzen Europas, am Schnittpunkt europäischer Verkehrsachsen und nah an wachstumsstarken osteuropäischen Märkten.

Das Land habe seit dem Jahr 2000 knapp 70 Investitionen der Logistikbranche im Gesamtvolumen von rund 868 Millionen Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" gefördert. Damit verbunden waren laut Willingmann mindestens 2600 neue Arbeitsplätze. Zudem seien durch die geförderten Investitionen rund 4100 Arbeitsplätze gesichert worden.

Die Lager- und Verkehrsbranche bietet laut Arbeitsmarktexperten neue Jobchancen. Insgesamt sei die Zahl der Beschäftigten in dieser Branche allein in Sachsen-Anhalt zwischen Juni 2017 und Juni 2018 um 5,5 Prozent (2600 Menschen) auf 49 900 Männer und Frauen gestiegen. Im Vergleich dazu habe die Beschäftigung insgesamt im Land in diesem Zeitraum nur um 0,8 Prozent zugenommen, teilte ein Sprecher der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit mit. Die Branche biete verschiedene Möglichkeiten der Beschäftigung, als Spezialist, Facharbeiter und in Helferberufen. (dpa)