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Hier trainieren fitte Feuerwehrleute

Sport wird bei den Kameraden in Hohendubrau großgeschrieben. In Gebelzig haben sie dafür ihre eigenen Geräte stehen und locken damit junge Leute an.

Von Carla Mattern
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In Gebelzig trainieren die Feuerwehrleute Christoph Gläser, Bernd Meile, Leonie Beuchel, Marcel Seelig und Erik Schlemmer (von links) in dem Fitnessraum, den die Gemeinde Hohendubrau eingerichtet hat.
In Gebelzig trainieren die Feuerwehrleute Christoph Gläser, Bernd Meile, Leonie Beuchel, Marcel Seelig und Erik Schlemmer (von links) in dem Fitnessraum, den die Gemeinde Hohendubrau eingerichtet hat. © André Schulze

Nicht nur bei Einsätzen, auch bei der Vorbereitung darauf kommen in Gebelzig Männer und Frauen aus den drei freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Hohendubrau in Schwitzen. Die Kameradinnen und Kameraden aus den Wehren Gebelzig, Weigersdorf und Groß Radisch haben einen eigenen Fitnessraum. „Wir haben die Geräte bereits im Mai 2018 angeschafft und den Raum ausschließlich für die Kameraden der FFW eingerichtet, für die aktiven und die aus der Ehrenabteilung“, sagt der Hohendubrauer Bürgermeister Denis Riese. Die Idee hat der Bürgermeister aus Bayern mitgebracht und dank der Firma, die unter anderem auch die Polizeihochschule in Rothenburg betreut, umsetzen können.

Die zehn Fitnessgeräte und zwei Fahrradergometer hätten als neue Geräte mehr als 120 000 Euro gekostet. Gebraucht gekauft waren sie sehr viel preiswerter, und sind natürlich trotzdem voll einsatzbereit und geprüft. Fitness, Ausdauer, Herz-Kreislauf, Kraft: Die Geräte bieten viele Trainingsmöglichkeiten. Und werden rege genutzt, wie Denis Riese sagt.

Das bestätigt Jochen Zschau. Er ist Wehrleiter der FFW Weigersdorf und zugleich amtierender Gemeindewehrleiter in Hohendubrau. „Es ist eine gute Möglichkeit, die Fitness der Kameraden zu erhalten. Sonst müssten alle viel weiter irgendwohin fahren, und das ist eine Kostenfrage. Außerdem ist es ein Anreiz für junge Leute, sich zu engagieren und Wurzeln in der Gemeinde zu finden. Wenn sie erst einmal mitkriegen, wie Kameradschaft funktioniert, bleiben sie vielleicht auch der Heimat treu“, sagt Jochen Zschau.

Der kommissarische Ortswehrleiter der Gebelziger freiwilligen Feuerwehr, Marcel Seelig, ist noch gar nicht so sehr lange dabei, kann das aber aus eigenem Erleben bestätigen. Marcel Seelig sagt: „Ich bin Quereinsteiger und erst seit drei Jahren bei der Feuerwehr. Die Nachbarn waren schon Feuerwehrmänner und haben mich überredet. In dem Dorf, wo ich aufwuchs, gab es keine Jugendfeuerwehr. Sonst hätte ich das auch schon damals gemacht“. Seit mehr als sechs Jahren führen die zur Gemeinde Hohendubrau gehörenden Wehren gemeinsame Ausbildungen und Übungen durch. Aus den insgesamt neun Ortsteilen sind derzeit knapp 40 Männer und Frauen in den Einsatzabteilungen der Wehren. Fünf Neue kamen im vergangenen Jahr dazu. Das ist auch ein Effekt, den sich Bürgermeister Riese aus dem Angebot erhofft: junge Leute für die Feuerwehr begeistern. Dazu gehört die neue Feuerwehr genauso wie der Fitnessraum in Gebelzig. Als einen schönen Bonus der Gemeinde an die Kameraden bezeichnet Christoph Gläser aus Weigersdorf den Fitnessraum. Der Stellvertreter des Weigersdorfer Wehrleiters sagt: „Ich finde den Fitnessraum richtig gut. Ich habe jetzt im Winter hier angefangen, im Sommer habe ich immer draußen Sport gemacht. Jetzt kann ich die Zeit hier nutzen und meine Fitness behalten“.

Mindestens zwei Feuerwehrleute müssen gemeinsam trainieren, sie haben Schlüssel zu dem Raum. Sie sind beim Dienstsport im Fitnessraum genauso versichert wie bei einem Einsatz, sagt der Bürgermeister. Eingeladen werden soll ein Trainer von der Berufsfeuerwehr in Görlitz, der den Hohendubrauern Tipps für das Training gibt, kündigt Denis Riese an.