Von Franz Herz
Dippoldiswalde. Die Aufräumarbeiten im Schloss Naundorf gehen weiter. Nächste Woche plant Schlosseigentümer Konstantin Hermann mit einem halben Dutzend Helfern wieder eine größere Aktion. Dann will er Sanitäranlagen abreißen, die in der Zeit eingebaut wurden, als im Schloss das Kreispflegeheim eingerichtet war. Diese Art von Arbeiten steht für den neuen Schlossbesitzer seit Monaten im Vordergrund. Er räumt Überreste vom Pflegeheimbetrieb weg, beseitigt alte Einbauten und reißt PVC-Böden heraus, die auf die alten Holzdielen geklebt worden sind.
Ein-Blick ins Schloss
Parallel dazu zeigt er das alte Gebäude auch Interessenten. „Oft, wenn ich hier bin, klingelt jemand an der Tür“, berichtet Hermann. Er ist aber auch erfreut, wie groß das Interesse an seinem Vorhaben ist. So haben er und Raimund Kunze, der ihm bei den Arbeiten hilft, am Tag des offenen Denkmals, als das Schloss in Naundorf auch geöffnet hatte, 250 bis 300 Besucher am Stück weg durch die Räume geführt und dabei auch viele Hilfsangebote bekommen. „Das ging vom Baustrom bis zur Mithilfe bei den notwendigen Arbeiten“, sagt Konstantin Hermann. Die Interessenten an dem historischen Gebäude kommen aus der näheren Umgebung, aber auch aus Dresden oder sogar Potsdam.
Hermann ist promovierter Historiker und arbeitet in der sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek in Dresden. Er hat das Schloss im Frühjahr für 70 000 Euro gekauft von zwei französischen Vorbesitzern. Die hatten es ihrerseits bei einer Auktion erworben gehabt, aber nichts damit gemacht. Hermann will es nun wieder in den Originalzustand bringen, einen Teil der Räume der Öffentlichkeit zugänglich machen und Wohnungen einrichten.