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Hitzeschlacht mit Aussicht

Hinterhermsdorf erlebt die siebente Panorama-Tour. Eine besondere Herausforderung für Sportler und Organisatoren.

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© Steffen Unger

Von Heike Sabel

Hinterhermsdorf. Zwischen Sabrina Keusch und Michaela Queiser und Karsten Blume liegen 24 Kilometer. Er hat sie grad hinter sich und ist „fix und fertig“, sie starten gleich auf die zehn Kilometer-Runde. Trotz tropischer Temperaturen haben weder die beiden Berlinerinnen noch der Dresdner ihre Teilnahme an der Panoramatour infrage gestellt. Zum siebenten Mal war sie von Freitag bis gestern in Hinterhermsdorf zu Gast. Radfahren bis zu 110 Kilometer, ¨verschiedene Distanzen laufen, walken, wandern: Alles war möglich –  mit entsprechender Vorbereitung und Einstellung.

Fix und fertig ist Karsten Blume nach 24 Kilometern. Der Schwamm hilft.
Fix und fertig ist Karsten Blume nach 24 Kilometern. Der Schwamm hilft. © Steffen Unger
Scheinbar unbeeindruckt von der Hitze starten die Kinder auf ihre Runde.
Scheinbar unbeeindruckt von der Hitze starten die Kinder auf ihre Runde. © Steffen Unger

Trinken, trinken, trinken lautet die Devise. Die Helferinnen Nathalie und Juliane gießen Wasser und Tee im Akkord in Becher und Trinkflaschen. Karsten Blume greift noch einmal in die Wanne mit dem Wasser und den gelben Schwämmen.

Nicht nur Gäste schwitzen

Kai Chalupnik musste notgedrungen aufgeben. Eine Panne setzte sein Fahrrad und damit ihn in Bad Schandau außer Betrieb. „Ein netter Busfahrer hat mich mitgenommen“, sagt der gebürtige Weißwasseraner. Es war sein zweiter Start in Hinterhermsdorf. Jetzt geht er gucken und wartet auf die Ankunft des Schwiegervaters. Für Kai Chalupnik ist bei Sport bei solchen Temperaturen neben Trinken auch das Essen wichtig. Auch wenn er sie nicht mehr gebraucht hat, die Banane hat er noch gegessen. Auf dem Parkplatz Autos aus ganz Deutschland, bis nach Hamburg und Düsseldorf. Aber auch Hinterhermsdorfer sind dabei, nicht nur als Helfer. Monika Richter und ihr Sohn Arved zum Beispiel laufen die drei Kilometer und machen noch Strategie: Nicht zu schnell losrennen, rät die Mutter.

Nico Häntzschel bringt eine Kühltasche mit Wasser. Nachschub für den Sportbekleidungs-Verkaufsstand. Eine Frau sucht eine kurze luftige Hose – es gibt aber nur die sportlichen eng anliegenden.Rita Klingner schwärmt: Super, herrlich.

Rotes Kreuz ist optimistisch

Die 62-jährige Oschatzerin fährt die 50-km-Radrunde. „Mein eigenes Tempo, aber ich steige an den Bergen nicht ab.“ In Mittelndorf hat sie angehalten. „Wegen dieses Blickes“. Im Gasthof hat sie sich gleich Prospekte geholt, sie will wiederkommen. Rita Klingner wird in Hinterhermsdorf von Tourchef Hans-Joachim Weidner persönlich versorgt mit Kaltschale und Wurstschnitten. „Wir haben auch alkoholfreien Sekt.“ Auf den verzichtet sie. „Ich will ja noch bissel fahren.“ Die reichliche Hälfte hat sie noch vor sich und freut sich. Die Landschaft ist einfach toll, sagen viele. Man muss sich die Zeit dafür nehmen, sagt auch der Pulsnitzer Sven Jäckel.

Die DRK-Helfer sind optimistisch. Sie wissen, dass die, die bei diesen Temperaturen Sport treiben, trainiert sind. Ungewisser sind die Wespen unterwegs. Jetzt holt Einsatzleiter Marco Leupold erst mal für die in der Turnhalle Stationierten Kaffee. Die drei Frauen vom Orga-Büro im Haus des Gastes behalten trotz allem kühlen Kopf. Das sei die beste Erfrischung.

Sabrina und Michaela stehen mit den anderen am Start. Sie haben zusätzlich ein paar Elektrolyte mit, die sind bei dem Feuchtigkeitsverlust besonders wichtig.