Dresden. Milde Temperaturen um die 20 Grad sind in Dresden offenbar auch zwei Autofahrern zu Kopf gestiegen. Die Polizei musste zunächst nach Pieschen ausrücken. Dort demolierte kurz nach Mitternacht ein Fiatfahrer an einer Baustelle auf der Leisniger Straße Bauzäune, Warnbaken und einen Straßenbaum in Wert von etwa 5 000 Euro. Ein Anwohner hatte die Polizei verständigt, nachdem er den 23-Jährigen bei dessen abenteuerlicher Fahrt beobachtet hatte.
Pech für den Unfallflüchtigen: Sein silbergraues Gefährt hatte Schaden genommen. Eine Tropfspur führte die Polizei bis zur Riesaer Straße, auf der ein Fiat Doblo mit frischen Unfallschäden stand. Vom Fahrer fehlte zunächst jede Spur, doch an der Babarastraße bemerkten die Beamten einen auffallend unsicher laufenden Fußgänger und kontrollierten ihn. Schnell stellte sich heraus, dass es sich bei dem jungen Deutschen aus Meißen um den Fahrer des Fiat handelt: Der Mann hatte nicht nur de Fahrzeugschlüssel dabei, sondern außerdem persönliche Unterlagen im Unfallauto vergessen. Der Betrunkene muss sich nun wegen Gefährdung des Straßenverkehrs verantworten.
Verfolgungsfahrt durch die Johannstadt
Gut zwei Stunden später mussten die Beamten dann den nächsten Wagen verfolgen. In der Johannstadt war der Polizei ein VW Golf wegen eines Vorfahrtfehlers aufgefallen. Bei der anschließenden Kontrolle gab der 36-Jährige aber Gas – und raste davon. In einer 90-Grad-Kurve auf der Hopfgartenstraße kam der VW nach rechts auf den Bordstein ab und kollidierte dort mit einem parkenden Ford Ka. Der Aufprall war so heftig, dass der Ford zur Seite und gegen einen daneben stehenden Kia geschoben wurde.
Doch das war nicht das Ende der Verfolgungsjagd: Der VW fuhr trotz des Unfalls weiter, die Polizisten folgten ihm über die Pfeifferhannsstraße, die Blasewitzer Straße, die Fetscherstraße bis zur Gabelsberger Straße. Dort endete die rasante Fahrt auf einer Grünfläche.
Der Mann im Golf versuchte zu Fuß zu entkommen, doch die ihn verfolgenden Polizisten waren fitter als er. Der aus Litauen stammende 36-Jährige versuchte noch während seiner Überprüfung auf Alkohol- und Drogenkonsum, einen der Beamten zu treten. Bislang machte die Polizei keine Angaben, warum der Mann überhaupt flüchtete. Fest steht allerdings, dass an den beschädigten parkenden Autos Sachschaden von etwa 5 500 Euro entstand. Der Schaden am VW, den der Litauer von einem Bekannten geliehen hatte, beläuft sich den Angaben zufolge auf rund 4 000 Euro.
Die Polizei hat Ermittlungen wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Unfallflucht und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte aufgenommen. (szo/mja)