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Björn Höcke stellt Nato-Mitgliedschaft infrage

Der Thüringer AfD-Chef meint, dass Deutschland „zu einem unkonventionellen Schritt bereit sein“ müsse. Parteivorsitzende Frauke Petry hält dagegen.

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© dpa

Berlin. Der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke hat die Mitgliedschaft Deutschlands in der Nato infrage gestellt.

„Wenn sich die Nato-Strategie nicht umgehend und grundsätzlich ändert, wovon in der jetzigen bündnisinternen Machtkonstellation nicht ausgegangen werden kann, muss Deutschland, um den Frieden in Europa zu sichern, auch zu einem unkonventionellen Schritt bereit sein“, sagte Höcke der „Welt“ (Donnerstag). Die Alternative für Deutschland formuliere auch in außenpolitischen Fragen vor allem „deutsche Interessen“.

Widerspruch kam von der Parteivorsitzenden Frauke Petry. Einen Austritt aus der Nato in Betracht zu ziehen, sei „zu kurz gesprungen“, sagte Petry am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Ein kleines Land wie Österreich kann den Austritt aus der Nato erklären, das ist vielleicht nicht ganz so relevant“, fügte sie hinzu. Deutschlands Aufgabe bestehe aber vor allem darin, als „ausgleichender Faktor auch zwischen Ost und West zu wirken“. Deshalb könnte Berlin „nicht so einfach aussteigen“.

Vor allem in den östlichen Bundesländern hat die AfD viele Mitglieder, die eine größere Nähe zu Russland befürworten. Im Leitantrag für das Parteiprogramm der Alternative für Deutschland heißt es: „Die Mitgliedschaft in der Nato entspricht den außen- und sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands, soweit sich die Nato auf ihre Aufgabe als Verteidigungsbündnis beschränkt.“ Petry sagte: „Ich glaube, dass mitmachen und ändern an der Stelle besser ist, als einfach auszusteigen.“ (dpa)