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Höhenrausch zum Dresdner Stadtfest

Ein Aussichtsturm, zwei Chartstürmer und ein Feuerwerk: In genau 60 Tagen steigt die größte Party der Stadt.

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© Michael Schmidt

Von Sandro Rahrisch

Dresden. Wer sich das Stadtfest schon immer mal von oben anschauen wollte, musste bisher in eine offene Riesenrad-Gondel steigen oder sich an ein Bungee-Seil hängen. Nun ist beides nicht jedermanns Sache. In diesem Jahr gibt es eine dritte Möglichkeit, Dresdens größte Open-Air-Party vom 17. bis zum 19. August aus der Luft zu beobachten.

© SZ-Grafik

Das Highlight: Einen 72 Meter hohen Turm hochfahren
Der Skytower, also der Himmelsturm, wird zum ersten Mal das Stadtfest überragen. Bis zu 60 Besucher können die siebenminütige Fahrt gleichzeitig genießen. Sie steigen auf dem Parkplatz unter der Carolabrücke in eine Gondel, die langsam drehend bis in eine Höhe von 72 Metern fährt. Geöffnet ist der Skytower am 17. August, 17 bis 2 Uhr, am 18. August, 11 bis 2 Uhr und am 19. August, 11 bis 22.30 Uhr. Die Fahrt kostet für Erwachsene acht Euro. Ermäßigte zahlen sieben Euro. Kinder von vier bis zwölf Jahren fünf Euro, Jüngere nichts. In die klimatisierte Gondel passen auch Rollstühle, der Einstieg ist barrierefrei. Wer wissen will, welche Aussicht ihn erwartet, kann schon einmal mit der SZ-Drohne in die Lüfte steigen (siehe DDVplus-Hinweis in diesem Beitrag). Der Skytower bleibt übrigens bis Anfang September stehen. Danach wird er ab- und wieder aufgebaut. Bis Mitte Oktober können die Dresdner dann am Postplatz in die Höhe fahren.

Die Stars: Ostrocker und Chartstürmer singen auf neun Bühnen
Neun Bühnen werden auf dem Festgelände aufgebaut. Und seit diesem Montag stehen auch die Stars fest, die darauf spielen werden. So feiert die Band Electra am Eröffnungstag auf der Theaterplatz-Bühne ein Revival. Obwohl 2015 ihr letztes Konzert stattfand, werden sich die Musiker fürs 20. Dresdner Stadtfest nochmals für zwei Songs formieren und eine Brücke zwischen Klassik und Rockmusik schlagen. Die Eröffnung und die Bühne auf dem Theaterplatz sei für ihn ein Highlight, sagt Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). „Da freue ich mich drauf.“ Kulinarisch werde sich anschließend auf die Suche nach den sächsischen Winzern begeben und flanieren.

Später am Abend werden Petra Zieger und die Chartstürmer von Glasperlenspiel auf die Bühne kommen. Die Band ist mit dem Hit „Geiles Leben“ groß rausgekommen. Am Sonnabend tritt das Ausnahmetalent Lea ans Mikrofon. Die 25-Jährige ist eine Künstlerin, die ihre Popularität dem Internet zu verdanken hat. Auf der Video-Plattform Youtube feierte sie ihre ersten Erfolge. In den deutschen Charts war sie unter anderem mit ihrem Song „Wohin willst du“ vertreten. „Wir planen ein Jahr im Voraus und schauen, welcher Künstler das Potenzial hat, zum Stadtfest angesagt zu sein“, sagt Stefan Kästner, der fürs Programm verantwortlich ist.

Das Festgelände: das zweite Jahr ohne Neustadt
Auch dieses Jahr müssen die Partygäste auf die Neustadt verzichten. Denn die Augustusbrücke wird immer noch gebaut, und der Weg von einer Elbseite auf die andere ist viel zu schmal für so viele Menschen. Doch das ausgedehnte Altstädter Festgelände ist bereits im vergangenen Jahr gut angenommen worden. Es erstreckt sich auch diesmal vom Terrassenufer über den Landtag und das Kongresszentrum bis zum Volksfestgelände an der Pieschener Allee. Dort sind auch die Fahrgeschäfte zu finden, die vorher unterhalb des Blockhauses für Schwindelgefühle sorgten. Am Landtag, wo sich die Rettungsdienste auf der Blaulichtmeile präsentieren, wird es diesmal explosiv: Der Kampfmittelbeseitigungsdienst stellt die Reste der Bombe, die im Mai in Löbtau teilweise detonierte, aus. Im kommenden Jahr wird sich das Stadtfest noch einmal auf die Altstadt beschränken. 2020 ist die Neustadt wieder dabei.

Das Feuerwerk: Farbenfroher Abschied am Dresdner Abendhimmel
Dresden feiert nicht nur sein 20. Stadtfest, das unter dem Motto „Lebendige Traditionen“ steht, sondern auch Geburtstag. Dieses Jahr wird die Stadt 812 Jahre alt. Zum Abschluss der großen Sause werden Raketen vom Königsufer in den Himmel steigen. Das Feuerwerk findet 22 Uhr statt. Zuvor wird die Dresdner Philharmonie die Feier auf dem Theaterplatz mit einem Konzert ausklingen lassen.

Die Sicherheit: Videoüberwachung und Betonsperren
Für das Stadtfest, zu dem über 500 000 Besucher erwartet werden, ist ein eigenes Sicherheitskonzept entworfen worden. Für die Gäste am wichtigsten: Glasflaschen sind auf dem Gelände verboten. Taschen werden an den Eingängen stichprobenartig kontrolliert. Auf Wachtürme verzichten die Veranstalter. Stattdessen wird das komplette Areal mit Videokameras überwachen. Das habe sich bewährt, so Organisator Frank Schröder (mit SZ/phi)

www.canaletto-fest.de