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Holperstellen rot markiert

Auf der Duathlonstrecke rund um den Brettmühlenteich gibt es gefährliche Stellen. Doch ein Kontrollgang überrascht.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Jörg Richter

Zschorna. Ein Loch im Asphalt. Es sieht aus wie ein Fußabdruck. Mindestens Größe 60, wenn nicht sogar mehr. Kai Böhme schüttelt kräftig seine Spraydose und drückt drauf. Mit leuchtend roter Farbe zieht er einen Kreis um das Loch. Schon von Weitem soll die kaputte Stelle in der Straße sichtbar sein.

Diese Mühe macht sich Böhme nicht für Autofahrer, die zwischen Lötzschen und Zschorna unterwegs sind. Nein, der Ausdauersportler vom SV Motor Großenhain, der vor Kurzem die 24-Stunden-Wertung beim Radebeuler Treppenlauf gewann, bereitet den Jedermann-Duathlon am Brettmühlenteich vor. Dieser wird am heutigen Freitag bereits zum 24. Mal ausgetragen. Mit den roten Markierungen auf der Straße sollen die Sportler gewarnt werden, wenn sie ihre beiden Runden mit dem Rennrad zwischen Zschorna, Dobra und Lötzschen fahren. „Gott sei Dank ist in den Jahren zuvor noch nichts passiert“, sagt Böhme. Mitorganisator Thomas Czayka, der bei der Kontrolltour das Auto fährt, ergänzt: „Wenn jemand in so ein Loch fährt, kracht es einmal und das Rad ist hinüber.“ Wenn das passiert, wäre es mehr als ärgerlich. „Manche Rennräder sind so teuer wie ein Kleinwagen“, sagt Czayka. Die Duathleten schaffen mit ihnen bis zu 45 km/h.

Czayka und Böhme stellen aber erfreut fest, dass sie in diesem Jahr viel weniger anhalten müssen. Die Gemeinde Thiendorf – bis zum 31. Dezember war es noch Tauscha – hat in den vergangenen zwölf Monaten die Fahrbahn auf dem Damm zwischen dem Großteich und dem Breiten Teich erneuern lassen. Kein Loch weit und breit. Die Duathlon-Organisatoren sind begeistert. „Ich bin positiv überrascht“, sagt Böhme. „Früher war diese Straße fast komplett rot. Da haben drei Spraydosen geradeso gereicht.“ Diesmal braucht er eine.

Nur auf der kurvigen Strecke durch den Wald sind noch Warnmarkierungen notwendig. „Wenn die Gemeinde dieses Teilstück noch in Ordnung bringt, wäre es eine echt klasse Radstrecke“, so Böhme. Aber er will nicht meckern. „Denn eigentlich ist der Rundkurs ideal für Radsportevents, weil er nicht sehr befahren ist. Da haben wir es einfacher mit dem Absperren.“ Das übernimmt in diesem Fall die Freiwillige Feuerwehr Tauscha. „Das klappt“, sagt Böhme und ist für diese jahrelange Unterstützung durch die Kameraden dankbar.

Auch durch diese Hilfe gelingt es den Organisatoren von SV Motor Großenhain, die Startgebühr für den Jedermann-Duathlon am Brettmühlenteich gering zu halten. Sie kostet 15 Euro. Bei ähnlich großen Wettkämpfen müssen Teilnehmer bis zu 40 Euro berappen. Ganz zu schweigen von den Superrennen, die internationale Aufmerksamkeit erlangen, weil sich dort Weltklasseathleten unter Tausenden Sportlern einreihen. Für den Ironman-Triathlon in Frankfurt/Main sind zum Beispiel 550 Euro Startgebühr fällig. „Das war das teuerste Rennen, an dem ich teilgenommen habe“, erinnert sich Czayka. „Aber da ist viel Kommerz dabei.“

Der Duathlon am Brettmühlenteich ist weit davon entfernt. 50 bis 70 Teilnehmer werden erwartet. „Dieser Wettbewerb soll auch für Leute sein, die sich ausprobieren wollen“, sagt Kai Böhme. Die Distanzen sind entsprechend kurz gehalten. Auf vier Kilometer Laufen folgen 18 Kilometer Radfahren und zum Schluss noch einmal vier Kilometer Laufen.

Das bedeutet aber nicht, dass dieser Duathlon keine sportliche Herausforderung ist. Olympiateilnehmer Maik Petzold ist am Brettmühlenteich schon gestartet und auch Peer Sönksen. Der 18-Jährige vom SC Neubrandenburg gilt als großes Triathlon-Talent und gehört zum deutschen Olympiakader für die Sommerspiele in Rio de Janeiro.

Der 24. Jedermann-Duathlon am Brettmühlenteich startet am heutigen Freitag um 17 Uhr am Parkplatz des Naherholungszentrums Zschorna.