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Hopfenbauer hoffen auf mehr Regen

Hopfen kommt zwar ins Bier. Die Pflanze ähnelt aber zumindest in einem Punkt dem Wein: Zum Wachsen braucht sie eine gute Mischung aus Sonne und Regen. Derzeit werfen die Bauern bange Blicke gen Himmel.

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Querfurt/Edderitz. Die Hopfenbauern im zweitgrößten deutschen Anbaugebiet Elbe-Saale rechnen vorerst mit einer eher durchschnittlichen Ernte in diesem Jahr. Grund sei die lange Trockenheit im Frühjahr, sagte ein Sprecher der Hopfenerzeuger. Um dies auszugleichen, seien Bewässerungsanlagen im Einsatz. „Die Pflanzen sind gut gewachsen, die Böden können aber noch Regen gebrauchen“, sagte der Sprecher.

Die Pflanzen benötigen viel Wasser. Der Ertrag liegt bei etwa 5000 Zentner Hopfen, der nach der Ernte zur Weiterverarbeitung nach Bayern geht.
Die Pflanzen benötigen viel Wasser. Der Ertrag liegt bei etwa 5000 Zentner Hopfen, der nach der Ernte zur Weiterverarbeitung nach Bayern geht. © dpa
Zwei Reiter schreiten bei Tettnang in Baden-Württemberg an Hopfengärten vorbei. Im Vordergrund ist Hopfen zu sehen, der schon mehr als einen Meter in die Höhe gewachsen ist.
Zwei Reiter schreiten bei Tettnang in Baden-Württemberg an Hopfengärten vorbei. Im Vordergrund ist Hopfen zu sehen, der schon mehr als einen Meter in die Höhe gewachsen ist. © dpa

Der wichtigste Monat für den Hopfen sei jedoch der Juli. „Dann entscheidet sich, wie hoch die Erträge im Jahr sein werden.“ Werde der Juli feucht, könne sich die Blüte noch kräftig genug entwickeln, sagte eine Sprecherin des Verbands Deutscher Hopfenpflanzer in Bayern. Im August beginne die Ernte.

2015 wurden nach Angaben des Verbands im Anbaugebiet Elbe-Saale rund 2360 Tonnen Hopfen geerntet, bundesweit waren es rund 28 340 Tonnen. Das rund 1 400 Hektar große Anbaugebiet erstreckt sich über Teile Sachsen-Anhalts (600 Hektar), Thüringens (420 Hektar) und Sachsens (380 Hektar), wie eine Sprecherin des Magdeburger Agrarministeriums mitteilte. Hopfen wird für die Bierproduktion benötigt.

„Jedes Jahr müssen die Anlagen mit sehr viel mühsamer Handarbeit neu bepflanzt werden“, erklärte Alfred Regner, Seniorchef des gleichnamigen Familienunternehmens in Prosigk bei Köthen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld). Zudem müssten die Anlagen täglich kontrolliert werden. „Ein altes Sprichwort sagt „Der Hopfen will jeden Tag seinen Herren sehen““, sagte Regner. Sein Familienunternehmen bewirtschaftet 170 Hektar.

Das größte Hopfenanbaugebiet in Deutschland ist die bayerische Hallertau (2015: rund 23 900 Tonnen), bundesweit gibt es vier. Hopfen sorgt beim Bier für den Geschmack, aber auch für den Schaum. Ähnlich wie Weinreben brauche der Hopfen eine gesunde Mischung aus Feuchtigkeit und Wärme, sagte Regner.

Die verschiedenen Sorten schmeckten im fertig gebrauten Bier unterschiedlich. „Hallertauer Magnum sorgt eher für herbe, die Perle eher für mildere Biere“, sagte der Landwirt. (dpa)