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Hortpläne für den Augustusweg

Auf dem Gelände neben der ehemaligen Mittelschule soll auch eine Sporthalle entstehen. Die alten Gebäude sind desolat.

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© Norbert Millauer

Von Ines Scholze-Luft

Radebeul. Wie geht es weiter mit dem Schulstandort Oberlößnitz? Der ist nach dem bevorstehenden Bau am Gymnasium Luisenstift dran, sagt der Radebeuler Schulentwicklungsplan. Die Stadträte hatten schon mal Anlauf genommen, um für die Grundschule auf dem Augustusweg eine Perspektive zu schaffen. Nur wurde dann gegen die Pläne entschieden. Obwohl die Preisträgerin mit ihrem Entwurf überzeugt hatte. Vor allem energietechnisch, mit Schule, Hort und Sporthalle im Passivhausstandard.

Allerdings hatte das Vorhaben einen Haken. Es war mit fast 13 Millionen Euro deutlich teurer als die vorgegebenen Baukosten von maximal 8,5 Millionen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise tat das Ihre, die Pläne verschwanden in der Schublade.

Der Ärger über den vertagten Neubau und das Platzproblem in der Grundschule auf dem Augustusweg 42 blieben. Erst im Zusammenhang mit den neuen Wohnhäusern im Dichterviertel an der Waldstraße nahte Entspannung – durch Container, die das Schulgebäude ergänzen.

Dass das keinesfalls alle Fragen klärt, macht sich immer wieder bemerkbar. Nicht zuletzt beim Hortproblem. Die 265 Mädchen und Jungen müssen sich auf vier verschiedene Hortgebäude verteilen: in der Grundschule selbst, im Haus weiter östlich auf dem Gelände neben der ehemaligen Mittelschule sowie in der Kinderarche Hauptstraße und in der Kita Waldstraße.

Grundschule wird entlastet

Allerdings hat der Stadtrat beschlossen, pro Grundschulstandort soll es einen zentralen Hort und eine ergänzende konfessionelle Einrichtung geben. Ein Grundsatz für die aktuellen Stadtratspläne. Demnach wird auf dem Areal unterhalb der Wachschen Villa – Augustusweg 58 bis 62 b – ein neuer Schulhort samt Außenspielfläche entstehen. Für insgesamt 250 Kinder. Das entlastet die Grundschule und gibt die Chance auf zusätzliche Krippen- und Kindergartenplätze in der Kita Waldstraße, sagte OB Bert Wendsche (parteilos).

Nach Inbetriebnahme des neuen Hortgebäudes wird das alte, desolate Haus abgerissen. Danach kann dort die dringend notwendige Sporthalle gebaut werden. Auch da ist der alte Bau in schlechtem Zustand, wird aber für den Sportunterricht noch dringend gebraucht. Ob es mal eine Zweifeld-Halle wird, steht noch offen. Einigen Stadträten wie Eva Oehmichen, Bürgerforum/Grüne, ist das allerdings zu groß.

Die städtische Vorausschau geht über Hort und Sporthalle hinaus. Überlegt wird bereits, wie ein Grundschulneubau auf dem Gelände aussehen könnte. Wird die frühere Mittelschule – jetzt als Ausweichstandort für laufende Schulsanierungen genutzt – erneuert? Wird sie durch einen Neubau ersetzt, oder gibt es eine Kombination aus Alt und Neu?

Doch das ist Zukunftsmusik. Jetzt steht erst mal der neue Oberlößnitz-Schulhort im Fokus. Für den soll es einen EU-weiten Wettbewerb geben – wie beim künftigen Schillerhort und dem Um- und Neubau des Luisenstifthauses. Das ist nötig, weil allein die Planungssumme für den Hort auf dem Augustusweg über 209 000 Euro und damit über der Freigrenze liegt, so Baubürgermeister Jörg Müller. Rund 150 000 Euro sind für den Wettbewerb als ersten Schritt vorgesehen. Die reinen Baukosten werden auf bis zu 2,9 Millionen Euro geschätzt, die Gesamtsumme mit Grundstückserschließung und Außenanlagen auf bis zu 4,4 Millionen Euro. 2017 liegt das Wettbewerbsergebnis vor, so Jörg Müller. 2018/19 könnte dann gebaut werden.

Was aus Sicht der Verwaltung jetzt ein Vorteil ist, – das nicht mehr alles gleichzeitig gebaut werden muss wie anfangs beim Passivhausvorschlag –, das könnte auch zum Nachteil werden, gab Frank Thomas, Freie Wähler, zu bedenken. In der „Scheibchenlösung“ sieht er eine Gefahr für die abgestimmte Gestaltung der gesamten Fläche bis zur Wachschen Villa. Deshalb sollte ein Landschaftsarchitekt den kompletten Prozess begleiten, so sein Vorschlag. Der wurde in den Beschluss zum Hort-Wettbewerb aufgenommen.