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Hotel am Terrassenufer wird nicht abgerissen

Das Oberverwaltungsgericht hat die Berufung der Stadt Dresden abgelehnt. Der Eigentümer des markanten Baus ist sprachlos.

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© Steffen Füssel

Max Trapp kann sein Haus am Terrassenufer weiter als Hotel nutzen und den geplanten Umbau voranbringen. Gestern hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) mitgeteilt, dass die Richter die Berufung der Stadt nicht zulassen. Die Stadt hatte auf Abriss des Hauses geklagt und im Juni vor dem Verwaltungsgericht verloren. Obwohl die Stadt es dabei bewenden lassen wollte, setzten CDU, Grüne, FDP und Bürgerfraktion im Stadtrat durch, dass die Verwaltung eine Berufung beantragen muss. Sie wollten einen Abriss und einen Neubau erzwingen, zumindest aber einen Teilabriss der oberen Geschosse. Der Antrag auf Berufung wurde nun unanfechtbar abgelehnt.

Der Streit schwelt um den alten Vertrag von 1993, in dem ein späterer Abriss geregelt sein soll. Das Dresdner Verwaltungsgericht hat dieses als „schwammig formuliert“ eingestuft und den Zwölfgeschosser damit für seinen Eigentümer gerettet. Diese Entscheidung haben die Richter am OVG nun rechtskräftig bestätigt.

„Die geltend gemachten besonderen rechtlichen Schwierigkeiten liegen nicht vor, die Landeshauptstadt Dresden hat nicht dargelegt, dass ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Urteils bestehen“, so OVG-Sprecher Matthias Dehoust. Trapp, der gerade in Österreich ist, wusste von der Entscheidung noch gar nichts. Erfuhr erst durch die SZ-Anfrage davon. „Ich bin gerade im Urlaub und möchte zunächst noch nichts dazu sagen.“

Trapp versucht, seit drei Jahren die Stadt von seinen Umbauplänen zu überzeugen. Er will in das Gebäude investieren. Eine dreidimensional wirkende Farbtechnik soll die Plattenbaustruktur optisch aufbrechen. Dafür hat er das bekannte Dresdner Architekturbüro Rohdecan beauftragt. Die Gegner lehnen diese Pläne ab, weil dadurch mehr Blicke auf die Platte gezogen würden. Das Gebäude wurde 1963/1964 errichtet und im Mai als Hochhaus-Hotel „Dresden-Tourist“ eröffnet. Erstmals wurden vorgefertigte Wände mit farbiger Keramikverkleidung verbaut. (SZ/awe)