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Eine neue Begräbnisstätte für 190 Urnen

Die Urnengemeinschaftsanlage auf dem Friedhof der Stadt Lauta soll Anfang Dezember fertiggestellt sein.

Von Ralf Grunert
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Die Konturen der neuen Urnengemeinschaftsanlage auf dem Friedhof in Lauta sind schon erkennbar. Anfang Dezember soll sie bereit für erste Bestattungen sein.
Die Konturen der neuen Urnengemeinschaftsanlage auf dem Friedhof in Lauta sind schon erkennbar. Anfang Dezember soll sie bereit für erste Bestattungen sein. © Foto: Ralf Grunert

Lauta. Seit rund zwei Wochen ist die Urnengemeinschaftsanlage auf dem Friedhof in Lauta komplett belegt. Die zuletzt noch freie Tafel ist mit den Namen der Verstorbenen beschriftet. Derweil entsteht auf der anderen Seite der Trauerhalle eine identische Gemeinschaftsanlage neu. Die Einfassung ist bereits fertig, die Tafelhalterungen sind einbetoniert. „Wann wird die neue Anlage fertig?“, wollte Ortrun Rümcke (Freie Wähler) in der jüngsten Sitzung des Stadtrates wissen. Sie mache sich Sorgen, dass es womöglich zu längeren Wartezeiten für Beisetzungen kommen könnte. Hauptamtsleiterin Katrin Grader konnte sie beruhigen. „Die neue Anlage wird Anfang Dezember fertiggestellt. Die Firma arbeitet fleißig. Es klappt alles gut.“ Und es gebe auch schon die ersten Bestattungstermine.

Unlängst war aus der Runde der Stadträte die Verfahrensweise bei der Beschriftung der insgesamt 19 Namens-Tafeln hinterfragt worden. Bislang wurde eine Tafel nach fünf Beisetzungen beschriftet und das fortlaufend bis zur 19. Tafel, ehe es nach dem gleichen Prinzip auf der anderen Seite beginnend bei der ersten Tafel weitergeht. „Das hat sich bewährt und das sieht auch der Steinmetz so“, übermittelte Bürgermeister Frank Lehmann der Ratsrunde nun die Einschätzung der Friedhofsverwaltung.

Ein gefälligerer Anblick

Angesichts von jährlich rund 25 Beisetzungen in der Gemeinschaftsanlage würde eine Beschriftung beider Tafelseiten erst nach etwa einem halben Jahr erfolgen. Ein zu langer Zeitraum, bis die Angehörigen den Namen des Verstorbenen auf der Tafel zu Gesicht bekommen, findet man nicht nur in der Stadtverwaltung. In der ist man überdies der Auffassung, dass die Beschriftung von zunächst einer Seite eine gewisse Ruhe verleiht und die Anlage auf diese Weise auch einen gefälligeren Anblick bietet.

Bei dieser Gelegenheit erfuhren die Stadträte auch, dass die 2013 errichtete Urnengemeinschaftsanlage eine Nutzungsdauer von 28 Jahren haben wird. Maßgeblich ist hier der Zeitpunkt der Bestattung der letzten Urne. Ab diesem zählt die gesetzliche Mindestruhezeit von 20 Jahren. „Aus heutiger Sicht ist vorgesehen, die Anlage dann einzuebnen und als Grünfläche innerhalb des Friedhofes weiterzuführen“, heißt es aus der Verwaltung. Das habe verschiedene Gründe. Da die Urnen nach heutiger Erfahrung nicht verrottet sein werden, wäre eine Umbettung von 190 Urnen notwendig. Nicht vermittelbar, so der Standpunkt der Verwaltung, wäre zudem eine Beisetzung in einer „gebrauchten Anlage“. Hierzu wird klargestellt: „Die Würde des Menschen auch nach Lebzeiten sollte über finanzieller Sparsamkeit liegen.“

Und der Blick richtet sich noch weiter in die Zukunft: „Wenn die bisherigen Rasenflächen in Richtung Goethestraße nach und nach als Urnengemeinschaftsanlagen genutzt werden, wird perspektivisch der Friedhof Lauta zu einer grünen Oase.“