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Hoyerswerda
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Erdmännchen nach Erdrutsch vermisst

Der Zoo Hoyerswerda beklagt den Verlust von sechs Tieren infolge eines Unfalls im Gehege.

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Nur ein weibliches Erdmännchen von der ehemals siebenköpfigen Gruppe ist noch übrig.
Nur ein weibliches Erdmännchen von der ehemals siebenköpfigen Gruppe ist noch übrig. © Foto: Zoo Hoyerswerda

Hoyerswerda. Einen „tragischen Unfall“ hat gestern Nachmittag der Zoo mitgeteilt. Infolge eines Erdrutsches sind Erdmännchen gestorben. Der Verlust von sechs Tieren der siebenköpfigen Gruppe wird angegeben. Vermutlich konnten sie sich aufgrund eines kleineren Erdrutsches nicht aus ihrem selbstgebauten Höhlentrakt befreien. Bergungsversuche der Tierpfleger blieben erfolglos. „Wir haben noch einmal gründlich gesucht, aber haben keine Lebenszeichen gefunden oder die Familie bergen können“, erklärt Tierpflegerin Heidi Sladek.

Es heißt, dass Unfälle wie diese im natürlichen Habitat der Erdmännchen aufgrund ihrer intensiven Grabetätigkeit genauso vorkämen. So wurde nach Rücksprache mit anderen Zoologischen Einrichtungen bereits beim Bau der Anlage vor sechs Jahren besonders auf die Zusammensetzung des Bodensubstrates geachtet, um eben diese unterirdischen Höhleneinstürze weitestgehend vermeiden zu können.

Die circa zwei Meter tiefe Substratschicht aus unterschiedlicher Körnung und Lehm bietet normalerweise ausreichend Stabilität. Auch ein Untergrabeschutz verhindert ein zu tiefes Graben, ein Pflegersteg sichert Tiere und Mitarbeiter vor Einsturz. „Warum jetzt gerade nach über sechs Jahren die Erde nachgab, können wir leider nicht sagen“, äußert sich Eugene Bruins, der Zoologische Leiter, zum Unfall.

Unter den sechs Erdmännchen ist auch der Nachwuchs des vergangenen Jahres. Das Weibchen Heidi bleibt zurück. „Der Verlust schon eines einzelnen Tieres schmerzt, aber gleich eine Gruppe zu verlieren, hat uns alle unglaublich mitgenommen“, so die namensgebende Tierpflegerin.

Erdmännchen leben in großen Familienverbänden und eignen sich nicht für eine Vergesellschaftung mit einer ihnen unverwandten Gruppe. Damit das Erdmännchen nicht lange allein ist, wird nach neuen möglichen männlichen Partnern für eine passende Vergesellschaftung gesucht. Bevor jedoch neue Tiere einziehen, wird die Substratschicht erneut geprüft und gegebenenfalls optimiert. (pm/JuM)