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Boxberg unterstützt Ausbau der Spreestraße

Dazu hatte sich die Gemeinde schon vor Jahren positioniert. Jetzt scheint die Verbindung zum Industriestandort Schwarze Pumpe dringender denn je.

Von Constanze Knappe
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© Symbolfoto: SZ Archiv

Boxberg. Einstimmig hat jetzt der Gemeinderat Boxberg eine Stellungnahme zum Straßenbauprojekt „Neue Spreestraße Teilstück zwischen Neustadt/Spree und Südanbindung zum Industriepark Schwarze Pumpe“ verabschiedet. Darin wird eine schnellstmögliche Realisierung des Neubaus der K 9281 Spreestraße im zweiten Bauabschnitt ausdrücklich befürwortet. Aus Sicht der Gemeinde Boxberg sei die Baumaßnahme wegen ihrer enormen wirtschaftlichen Bedeutung dringend notwendig.

Die Stellungnahme wird der Gemeinde Spreetal wie auch dem Landkreis Bautzen als ausführende Behörde zugesandt. Man werde sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln weiter unterstützen. Die Stellungnahme werde außerdem der Landesdirektion als zuständige Genehmigungsbehörde zugesandt.

Oberste Priorität im Strukturwandel

Die Verbindung der Industriestandorte Boxberg und Schwarze Pumpe „als künftige Leuchttürme nachhaltiger Unternehmensansiedlungen mit beschäftigungs- und wertschöpfungsintensiven Investitionen in der Lausitz“ wird von der Gemeinde Boxberg schon lange gefordert. Sie habe „für eine erfolgreiche, länderübergreifende Strukturentwicklung in den kernbetroffenen Regionen des von der Bundesregierung geplanten Kohleausstiegs oberste Priorität“, heißt es. In gleicher Weise hatte sich die Gemeinde Boxberg bereits 2020 zum Entwurf der Zweiten Gesamtfortschreibung des Regionalplans für die Oberlausitz-Niederschlesien geäußert. Die im Regionalplan vorgesehene Ausweisung des Straßenneubaus K 9281 Spreestraße 2. Bauabschnitt als Vorranggebiet hatte Boxberg seinerzeit besonders begrüßt.

„Die Sache geht schon Jahrzehnte. Wir haben immer wieder auf die Bedeutung für uns hingewiesen. Hätte man vor 20 Jahren gebaut, wäre es wesentlich billiger geworden“, erklärte Bürgermeister Achim Junker (CDU) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Für den Bau der Spreestraße in dem betreffenden Bauabschnitt sei ein größeres Brückenbauwerk nötig. „Die übergroße Mehrheit ist für das Projekt, aber es könnte durch Einzelne behindert werden“, so der Boxberger Bürgermeister. Scheinbar werde das Vorhaben durch einige wenige grundsätzlich infrage gestellt.

Straße auch touristisch notwendig

Mit der Erklärung wolle man der Gemeinde Spreetal den Rücken stärken, betonte Roman Krautz, der für den Bärwalder See zuständige Amtsleiter. Die jetzige Straßenverbindung zwischen den Industriestandorten Boxberg und Schwarze Pumpe sei alles andere als optimal. „Lkw müssen einen Umweg von mindestens 15 Kilometer fahren, was für CO2-Ausstoß sorgt, der gar nicht sein müsste“, sagte er. Bei dem Projekt geht es um 19 Millionen Euro. Dass der Freistaat sparen muss, könnte in diesem Zusammenhang einen faden Beigeschmack bekommen. „Eigentlich müssten ja die Gelder seit 20 Jahren eingeplant sein“, sagte Roman Krautz.

Für die Gemeinde macht die Fortführung der Spreestraße aber nicht nur im Hinblick auf die Industriegebiete in Boxberg und Schwarze Pumpe Sinn. „Wegen der mangelhaften Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr steigt die Bedeutung dieser Verbindung auch mit der zunehmenden touristischen Entwicklung im Lausitzer Seenland“, heißt es.

Aus Sicht von Hendryk Balko (WV Boxberg) sei die Spreestraße in Richtung Schwarze Pumpe „ein kleines Pflänzchen“ der großen Hoffnung. „Für den Strukturwandel wurden uns etliche Verkehrverbindungen schmackhaft gemacht. Leider gibt es aber wenig Bewegung“, stellte er fest.