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Damit das Vereinsleben wieder an den Knappensee zurückkehrt

Am Knappensee sollen sich bald wieder Vereine ansiedeln. Dafür schafft die Gemeinde Lohsa mit der Erschließung am Süd-Ufer Voraussetzungen.

Von Andreas Kirschke
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Für Ersatzpflanzungen mit Buchen, Eichen und Sträuchern sorgen am Knappensee-Südufer unter anderem Franz Steinke und Ines Müller von der Firma Garten- und Landschaftsbau Kohouth aus Prietitz bei Kamenz.
Für Ersatzpflanzungen mit Buchen, Eichen und Sträuchern sorgen am Knappensee-Südufer unter anderem Franz Steinke und Ines Müller von der Firma Garten- und Landschaftsbau Kohouth aus Prietitz bei Kamenz. © Foto: Andreas Kirschke

Lohsa. Buchwalder Ring heißt die Anschrift. Ungefähr einen Kilometer lang ist die Erschließungsstraße rund um das künftige Vereinszentrum am Süd-Ufer des Knappensees. „Wir weisen hier zehn Parzellen aus. Es geht um rund 3,3 Hektar Gesamtfläche“, erläuterte Jens Kieschnick, Leiter des Sachgebiets Bau und Immobilienmanagement der Gemeinde Lohsa, am Donnerstag vor Ort. Mit Vertretern beteiligter Firmen und der LMBV war Bauabnahme zum Abschluss der Maßnahme „Infrastrukturelle Erschließung Vereinszentrum Knappensee“.

Der Anglerverein Groß Särchen, der Anglerverein Lausitzer Bauunternehmen Hoyerswerda, der Anglerverein AV ´57 Knappensee, der Dachverband Anglerverband Elbflorenz und das DRK sind für die Parzellen vorgemerkt. „Sie können jetzt bauen. Ein rechtskräftiger Bebauungsplan liegt bereits vor“, sagte Lohsas Bürgermeister Thomas Leberecht. „Die ersten Baumaßnahmen könnten schon im Frühjahr 2023 ersichtlich sein. Dann, wenn die Vereine ihrerseits die Finanzierung und mögliche Förderung geklärt haben.“ Freie Parzellen sind noch zu vergeben. Vereine können sich im Bauamt Lohsa melden.

Seit Anfang des Jahres lief die Erschließung am Südufer. Generalauftragnehmer war die Firma Strabag. Konkret betraf die Erschließung die Bereiche Trinkwasser, Abwasser, Regenentwässerung, Elektrik, Gas, Straßenbeleuchtung und Breitband-Technik. Ebenso ging es um die Anbindung an den Rundweg sowie rund 30 Parkplätze. Außer der Medien-Erschließung sind der Bau der Anliegerstraße mit Nebenanlagen, die Profilierung der Parzellenflächen und Ersatzpflanzungen mit Buchen, Eichen und Sträuchern erfolgt.

Rund 1,1 Millionen Euro kostete die Erschließung. Die Gemeinde Lohsa trägt 15 Prozent davon als Eigenanteil. 85 Prozent kommen als Förderung aus den sogenannten Paragraph-4-Mitteln des Verwaltungsabkommens zwischen Bund und Ländern zur Bergbau-Sanierung zur Erhöhung des Folgenutzungsstandards. Die tatsächlichen Kosten liegen jedoch höher. Jens Kieschnick spricht von einer Regulierung auf Augenhöhe. „Angesichts der Unwägbarkeiten wie gestiegene Baupreise, Materialknappheit, Ukrainekrieg können wir froh über den Abschluss der Maßnahme sein. Unser Eigenanteil ist gesichert“, verdeutlichte Thomas Leberecht. „Ein Dank geht an den Planer, an die Firmen, den Gemeinderat und die LMBV. Parallel lief ja auch die Sanierung am Knappensee weiter.“

Das Areal wurde komplett neu gestaltet. Und noch ist hier Platz für weitere Vereine.
Das Areal wurde komplett neu gestaltet. Und noch ist hier Platz für weitere Vereine. © Foto: Andreas Kirschke

Die fertige Erschließung, so betonte der Bürgermeister, ist ein klares Zeichen an die Vereine und Einwohner. An den Knappensee soll das Vereinsleben zurückkehren. Die Gemeinde Lohsa schafft mit der Erschließung der Infrastruktur am Süd-Ufer Voraussetzungen dafür. Frühestens ab 2027 ist Baden im See realistisch. So lautete die Aussage des Sächsischen Oberbergamtes beim Tag der offenen Baustelle am 9. Juli. Voraussichtlich bis 2030, so die Aussage der LMBV, wird die Gesamtmaßnahme Sanierung des Rutschungskessels dauern. Frühestens dann ist mit der vollständigen Freigabe des Sees und seiner Uferbereiche zu rechnen. „Schon heute, noch vor See-Freigabe, müssen wir handeln. Wir schaffen die notwendige Infrastruktur“, bekräftigte Thomas Leberecht. „Sobald sich die See-Freigabe abzeichnet, steigen wir in das Thema Wasserrecht ein.“ Die Vereine, die sich am Süd-Ufer ansiedeln, werden jedenfalls noch einen langen Atem brauchen, bis sie den See nutzen können.