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Die AG Stadtgeschichte und ihre spannenden Projekte

Den engagierten Bernsdorfer Heimatforschern scheinen die Ideen nicht auszugehen.

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© Symbolfoto: Uwe Schulz

Von Manfred Strenzke

Bernsdorf. Die Leiterin der AG Stadtgeschichte Bernsdorf, Dr. Konstanze Höhne, konnte auf der ersten Sitzung der AG im Januar dieses Jahres eine positive Bilanz ziehen: Die Mitglieder haben das Jahr 2021 unter den Bedingungen der Corona-Pandemie erfolgreich gemeistert und konnten trotz vieler Einschränkungen ihre Arbeit fortsetzen und sogar neue Projekte in Angriff nehmen. Die monatlichen Sitzungen und regelmäßigen Austausche, die sogenannten Kaffeerunden, fanden in digitaler Form als Videokonferenzen statt.

Als Corona im Sommer 2021 eine kurze Pause einlegte, begaben sich die Hobby-Historiker auf einen Ausflug nach Niesky in das Konrad-Wachsmann-Haus und ins Bautzner Senf-Museum. Auch das traditionelle Sommergrillen konnte stattfinden.

Neben weiteren Aktivitäten stehen im Jahre 2022 drei Vorhaben an erster Stelle: Nach dem großen Erfolg des Buches „Bernsdorf in aller Munde“ wird intensiv an einem neuen Buch mit dem Titel „Bernsdorf entdecken – wie es hier früher einmal war“ gearbeitet. Das Stadtbild von Bernsdorf mit seinen Ortsteilen verändert sich unablässig. Geschichtsträchtige Orte erhalten eine neue Bestimmung. Vieles gerät in Vergessenheit.

Die Mitglieder der AG Stadtgeschichte haben sich auf Entdeckungsreise nach der spannenden Geschichte von Gebieten und Straßenzügen der Stadt begeben. Eindrucksvolle Bilder, interessante Geschichten und Anekdoten beschreiben, „wie es hier früher einmal war“. Der erste Teil des Buches widmet sich zum Beispiel dem Waldhof, der Eigenen Scholle, der Eisenwerkstraße und dem Rathaus. Im November soll das Buch veröffentlicht und auch wieder in einer Buchlesung vorgestellt werden. Ein weiterer Teil ist für 2023 geplant.

Ein weiteres Projekt widmet sich den Straßenschildern. Straßennamen dienen zwar in erster Linie der Orientierung - die Benennung von Straßen spiegelt jedoch vielfach in besonderer Weise auch die Geschichte einer Stadt wider. Dies ist nicht nur bei der Benennung nach nicht mehr sichtbaren Gebäuden und früheren Nutzungen der Fall, sondern vor allem auch bei Benennungen nach verdienten Einwohnern der Stadt aus allen Jahrhunderten der Stadtgeschichte. Bestimmte Straßenschilder sollen mit einer Zusatztafel versehen werden, die erläutern, auf welche Person oder welches Ereignis die Benennung zurückgeht. Dies leistet einerseits einen Beitrag zur Allgemeinbildung, andererseits gibt es Besuchern interessante Zusatzinformationen über Bernsdorf. Wer weiß zum Beispiel, dass Paschen (Pascherweg) ein anderes Wort für Schmuggeln ist und mit dem illegalen Warenaustausch an der preußisch-sächsischen Grenze nach 1815 im Zusammenhang steht?

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Rathaus-Kaufs am 17. August 2022 erarbeiten die Mitglieder der AG Stadtgeschichte eine Fotoausstellung, die im Rathaus zu besichtigen sein wird. Zudem trägt die AG mit einer Festrede zum Gelingen der Festveranstaltung „100 Jahre Rathaus“ bei.

Das ist jedoch nicht alles. Bereits konzeptionell vorbereitet und für 2023 geplant ist, dass die Stadt Bernsdorf mit ihren Ortsteilen Großgrabe, Straßgräbchen, Wiednitz und Zeißholz sowohl der einheimischen Bevölkerung als auch den Gästen mit einem durch Informationstafeln erläuterten Rundgang nahegebracht werden soll. Der Stadtrundgang bezieht die Hauptsehenswürdigkeiten bzw. historisch bedeutsame Orte ein und lässt Stadtgeschichte lebendig werden. Die Hinweistafeln werden zudem mit QR-Codes ausgestattet.

Die AG Stadtgeschichte Bernsdorf würde sich über weitere Mitstreiter freuen, die den Weg zur AG finden. Interessierte können sich gern und jederzeit telefonisch (035723 20963) oder per Mail ([email protected]) melden.

Der Autor Manfred Strenzke ist Mitglied der AG Stadtgeschichte und für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich.