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Die Halbjahrhundertschau

Das Schloss Hoyerswerda stellt Ausschnitte aus dem künstlerischen Lebenswerk von Manfred Vollmert aus.

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Manfred Vollmert und Christine Przybilski haben Freude in der und an der Ausstellung.
Manfred Vollmert und Christine Przybilski haben Freude in der und an der Ausstellung. © Foto: Katrin Demczenko

Von Katrin Demczenko

Hoyerswerda. Eher selten zeigt das Schloss- und Stadtmuseum Hoyerswerda Werke des Seidewinkler Metallgestalters Manfred Vollmert, dessen Objekte aus Edelstahl und getriebenem Kupfer den öffentlichen Raum der Stadt seit den 1960er-Jahren verschönern. Die Ortseingangsstelen und den „ZDF-Brunnen“ am Elsterbogen kennt sicher jeder hier lebende Bürger. Andere Kunstobjekte befinden sich in Forst, Bad Blankenburg sowie in Wittichenau, Senftenberg oder Spremberg.

Zum 85. Geburtstag

Die Idee zu der Sonderausstellung ist vor zwei Jahren entstanden, als Manfred Vollmert für das Hoyerswerdaer Geschichtsheft zu seinem einst im Zoo aufgebauten Kronenbrunnen Auskunft gegeben hat, erzählt die wissenschaftliche Leiterin des Stadtmuseums Boglarka Szücs. Wegen der Corona-Pandemie werden Manfred Vollmerts metallene Modelle für Brunnen und Plastiken, seine Ehrenmedaillen für bedeutende Persönlichkeiten wie Brigitte Reimann oder Professor Konrad Zuse und von ihm hergestellte sakrale und Alltagsgegenstände erst jetzt gezeigt. Der diesjährige 85. Geburtstag des Künstlers ist dafür ein willkommener Anlass, findet Boglarka Szücs. Viele Freunde, Weggefährten und Besucher waren deshalb am Sonntag zu der Vernissage im Schloss erschienen, die ein Alphornbläsertrio aus Wittichenau und Seidewinkel musikalisch umrahmt hat.

Ausstellungs-Besucherin Roswitha Schumann besitzt seit ihrer Hochzeit 1979 ein Fondue-Set, das Manfred Vollmert während seiner Zeit in der Künstlerischen Produktionsgenossenschaft (KPG) „Neue Form“ Seidewinkel angefertigt hat. Nachdem die Hoyerswerdaerin den Künstler durch das Zutun von Freunden in den 1990er Jahren zum ersten Mal treffen konnte, verfolgt sie sein Schaffen mit Interesse. Die ausdrucksvollen Figuren seines Kreuzweges, der in der Kirche St. Maria Friedenskönigin Cottbus zu sehen ist, kennt sie im Original. Deshalb freut sich Roswitha Schumann über diese Fotos in der Ausstellung. Ein Besuch in der Kirche erbringt natürlich einen viel intensiveren Eindruck, sagt sie noch.

Die Schmuckdesignerin Christine Przybilski aus Laubusch kennt Manfred Vollmert seit 1973, denn in dem Jahr hat sie in der KPG „Neue Form“ begonnen, ihre Diplomarbeit zu schreiben. Viele Jahre später folgte eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Künstler, um Schüler des Beruflichen Schulzentrums Hoyerswerda an Kunstgestaltung heranzuführen. An diesen Projekten war auch die ehemalige Kunstlehrerin Kerstin Landsgesell beteiligt. Sie erkennt in Manfred Vollmerts Arbeiten die vielfältigen Möglichkeiten künstlerischer Gestaltung und nennt die gelungene Ausstellung „eine Reise durch die kulturelle Geschichte von Hoyerswerda.“ Christine Przybilski findet, das in über 50 Jahren fleißiger Arbeit entstandene Lebenswerk des Metallgestalters wird im Schloss umfassend dargestellt.