Hoyerswerda. Sylvia Gläser (37) aus Seidewinkel ist die erste, die im Domowina-Haus Hoyerswerda Seidendamaststoff bei der Regionalsprecherin des sorbischen Dachverbandes, Sonja Rehor, bestellt. Sonja Rehor hatte zusammen mit Anett Sarodnik, Mitglied des Hoyerswerdaer Domowina-Regionalverbandes „Handrij Zejler“, die Unterstützung der Stiftung für das sorbische Volk für die Neuproduktion des traditionellen Schürzenstoffs für die Trachten der Region gewonnen. Dank dieses Projekts des Domowina-Regionalverbandes konnte Sylvia Gläser am Dienstag für ihre Töchter Dana (7) und Cora (12) die gewünschten Stoffe auswählen und in der benötigten Menge bestellen. Die beiden Mädchen gehören zur Sorbischen Trachtengruppe Seidewinkel e.V. Sonja Rehor: „Die Tracht ist in der Hoyerswerdaer Region das wichtigste sorbische Identitätsmerkmal in der Öffentlichkeit, das gerade von zahlreichen Ehrenamtlichen auf den Dörfern mit viel Liebe gepflegt wird. Da die benötigten Kombinationen von Farben, Material und Mustern auf dem Markt nicht zu bekommen und in Eigenproduktion für Normalbürger unerschwinglich sind, haben wir einen Weg gefunden, den Kaufpreis auf 20 Prozent der Herstellungskosten zu senken. Uns ist wichtig, dass wir dieses Angebot vor Ort in Hoyerswerda bereithalten, damit es auf kurzem Weg erreichbar ist.“

Produzent des Stoffes ist die Seidenweberei Eschke aus Crimmitschau, die bereits vor über zwei Jahrzehnten Schürzenstoff für die Hoyerswerdaer Tracht hergestellt hatte. Das Gebiet der Tracht der Sorbinnen im Raum Hoyerswerda in ihren mehreren Dutzend Varianten umfasst ursprünglich 37 Dörfer von Bluno bis Neustadt/Spree. Fachkundige wie Helmut Kurjo (Bluno) und Günter Hoffmann aus Klein Neida (jetzt in Spohla) sowie Kirsten und Werner Böhme vom Trachtenhaus Jatzwauk in Hoyerswerda gehören zu denen, die das Wissen um Ankleiden und Pflege der Trachten wachgehalten haben. (red/US)

Kontakt: Domowina-Regionalsprecherin Sonja Rehor:
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