Hoyerswerda
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Ein Jahresrückblick, der weh tut

Der Lausitzer Dampflok Club gehört zu denen, die Corona besonders schwer getroffen hat.

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Auch wenn die 01-509-8 zwei Tender hat: der Wasservorrat ist auf langer Strecke doch mal erschöpft. Richtung Rügen wurde beim Betriebshalt in Pasewalk „getankt“.
Auch wenn die 01-509-8 zwei Tender hat: der Wasservorrat ist auf langer Strecke doch mal erschöpft. Richtung Rügen wurde beim Betriebshalt in Pasewalk „getankt“. © Foto: Jost Schmidtchen

Von Jost Schmidtchen

Cottbus. Lokomotiven unter Dampf, historische Reisezugwagen am Haken, schöne Reiseziele – das alles blieb in diesem Jahr 2020 ein Wunschtraum der Eisenbahner und der Reisenden. Von 24 geplanten Sonderzug- und Charterfahrten blieben dem Lausitzer Dampflok Club (LDC) nur drei übrig: Winter in Holzhau, die Historik Mobil in Zittau und am Tag der Deutschen Einheit der Sonderzug nach Binz auf Rügen.

Das Eisenbahnfestival Historik Mobil war von Schlechtwetter begleitet. So richtig gut geklappt hat mit Petrus’ Zutun nur die Fahrt an die Ostsee, zusammen mit den Lokomotiven und den in Berlin vereinten Zügen des LDC und der Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH (Press). 550 Reisende waren auf dreizehn D-Zug-Wagen verteilt. Alle weiteren Herbst- und Winter-Sonderzüge mussten gestrichen werden. Zuerst die ins Ausland, da sagten Tschechien und Polen ab, dann die Landskronbrauerei, und es folgten schließlich alle Weihnachtsmärkte, die Ziel hatten sein sollen, mit einer Absage.

Hohe Verluste im Jahre 2020

Für den LDC bedeuteten die Gesamtausfälle 2020 Einnahmeverluste von über 80 Prozent. Ein Teil der Fahrgäste hat umgebucht ins nächste Jahr, andere erhielten ihr Geld anstandslos zurück. „Einige haben gar kein Geld zurückhaben wollen, sondern es auf unser Spendenkonto umbuchen lassen“, sagte Werner Donath, Vorsitzender des LDC, im Gespräch mit TAGEBLATT. Dafür ist er besonders dankbar.

„Wie es im nächsten Jahr weitergeht, wissen wir alle nicht.“ Hauptziel des LDC ist es, möglichst viele Sonderzugfahrten durchführen zu können. Weiterhin muss die im Tausch für die 35er-Lokomotive (also Baureihe 35) erworbene 52er-Zugmaschine wieder auf die Schiene kommen. Die Arbeiten an der 03er-Lok werden jetzt intensiviert. Zudem wurde der Triebwagen des „Teichland-Express’“ instandgesetzt, und die freie Zeit wird für die Reisezugwagen-Aufarbeitung genutzt.

„Hilfreich in der Vorweihnachtszeit ist für uns auch der Souvenirverkauf: Kalender, Sammlertassen und weitere Angebote – alles auf der Website nachlesbar. Unsere Jahrestassenserie können wir noch komplett anbieten“, so Donath. Er hätte sich einen besseren Jahresrückblick gewünscht.