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Erinnern an Lohsas sorbische Wurzeln

Zwei Informationstafeln zur Geschichte werten den Rathaus-Vorplatz nun auf. Dort sollen Menschen ins Gespräch kommen.

Von Andreas Kirschke
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Bürgermeister Thomas Leberecht und der Projekt-Verantwortliche Jens Kieschnick weihten die Informationstafeln kürzlich ein.
Bürgermeister Thomas Leberecht und der Projekt-Verantwortliche Jens Kieschnick weihten die Informationstafeln kürzlich ein. © Foto: Gemeinde Lohsa

Lohsa. Zwei Informationstafeln werten jetzt den Platz vor dem Lohsaer Rathaus auf. Darauf verweist Bürgermeister Thomas Leberecht (CDU). Die Tafeln erläutern Geschichte und Kultur in Lohsa. Sie stellen bedeutende Persönlichkeiten wie den Pfarrer, Dichter, Redakteur, Landwirt und Schulinspektor Handrij Zejler (1804-1872) sowie den Verleger, Publizisten und Sprachforscher Jan Arnošt Smoler (1816-1884) heraus. Die Tafeln gehen näher ein auf die sorbischen Wurzeln des Ortes.

„Im Jahr 2020 konnte sich die Gemeinde Lohsa beim Sächsischen Mitmach-Fonds in der Kategorie ‚Kommunen‘ bewerben und ein Preisgeld für die Gestaltung des Platzes vor dem Rathaus in der Nähe des Marktplatzes gewinnen“, erläutert Thomas Leberecht zum Hintergrund. „Ziel war es, Lohsa als verbindendes Element und Mittelpunkt des dörflichen Lebens darzustellen. In der Vergangenheit ging vom Marktplatz das Leben im Ort aus. Handel wurde betrieben, Gutsverwaltung und Kirche waren präsent. Auch heute sind diese Elemente am Marktplatz noch erhalten.“

An Radwander-Wegen gelegen

Angrenzend, aus der ehemaligen Schule, entstand das Zejler-Smoler-Haus mit der Gemeindebibliothek. Der im Haus aktive Förderverein Begegnungsstätte Zejler-Smoler-Haus Lohsa e. V., so Thomas Leberecht, gibt mit seiner Arbeit Einblicke in die Geschichte und in die sorbischen Wurzeln des Ortes. Den Namensgebern des Hauses, Handrij Zejler und Jan Arnošt Smoler, sind Dauerausstellungen gewidmet. Hinzu kommen immer wieder thematische Sonderausstellungen.

Das Rathaus – das frühere Gesindehaus – steht auf dem früheren Gut. Es ist Anlaufstelle für Einwohner und Gäste. Lohsa, so unterstreicht der Bürgermeister, ist gut angebunden an das überregionale Radwan-der-Wegenetz. Die Fernrad-Wege „Seenland-Route“ und „Niederlausitzer Bergbautour“ führen hier entlang. Lohsa ist zudem idealer Startpunkt für Erkundungen der heimischen Heide- und Teichlandschaft. „Sitzelemente und Landschaftsmöblierung wurden mit diesem Projekt errichtet, um Radwanderer zum Verweilen einzuladen“, verdeutlicht der Bürgermeister.

Bereits am 21. April gab er zusammen mit Jens Kieschnick, dem Projekt-Verantwortlichen der Gemeinde Lohsa, die Informationstafeln über die Region, den Bergbau um Lohsa, das Gut Lohsa sowie über Flucht und Vertreibung 1945 mit Verweis auf das nebenstehende Denkmal frei. „Damit leisten wir einen Beitrag, diesen Ort als zentralen Anlaufpunkt der Kommunikation zwischen Bürgern, Besuchern und Gästen zu nutzen“, fasst Thomas Leberecht zusammen. „Menschen sollen ins Gespräch kommen, über die Historie erzählen, Geschichtliches weitertragen und damit das Gemeinschaftsgefühl im ländlichen Raum stärken.“