Grundstein für Wittichenaus neues Feuerwehrdepot gelegt

Wittichenau. Der Sturm zottelte am Donnerstagnachmittag in Wittichenau auch an den Bäumen wenige Meter neben den ersten Mauern des Rohbaus des neuen Feuerwehrgebäudes. Doch die Bäume hielten stand und wurden kein Fall für die Motorsägen der städtischen Feuerwehr. Es wäre auch nicht der passende Augenblick gewesen. Denn man hatte sich hier aus Anlass der Grundsteinlegung für das neue Depot eingefunden. Es entsteht anstelle des alten Depots, das 2021 abgerissen wurde. Gebaut hatte man dieses 1974 und es genügte schon längst nicht mehr den jetzigen Anforderungen.
Doch eine Kommune hat nur begrenzt Geld und so entschied sich die Stadt eben immer für ein anderes, noch wichtigeres Projekt, schilderte Georg Szczepanski. Der stellvertretende Bürgermeister durfte die Hülse mit Zeitdokumenten im Grundstein versenken, der sich aber nicht in der Bodenplatte befindet, sondern in diesem Fall in etwa ein Meter Höhe an der künftigen Tür zwischen Fahrzeughalle und Sozialtrakt. Und es wird später eine Plakette diese Stelle markieren, damit diejenigen, die in vielen Jahrzehnten vielleicht wieder eine neue Feuerwehr bauen wollen, die Kapsel auch finden. Denn die Bauherren von heute haben beispielsweise beim Abbruch des alten Depots keine Chance gehabt, eine möglicherweise einst eingebrachte Grundsteinkassette zu finden – so schnell ging der Abbruch vonstatten.
Ein neues Depot war erstmals 1997 ins Gespräch gebracht worden, und zwar im zweiten Bauabschnitt des Neubaugebiets. Die Baugenehmigung lag sogar schon vor. Doch dann stellte man das Projekt zurück und die neue Kita hatte aufgrund der stetig wachsenden Kinderzahl auch Vorrang. Doch nun wird gebaut, hat die Kommune für zwei Drittel der 1,5-Millionen-Euro-Investition Fördermittelzusagen erhalten. Doch man muss sich sputen.
Ziel ist es, den Neubau spätestens im Frühjahr 2023 zu vollenden. Er wird natürlich größer als der Vorgängerbau und wurde in das vorhandene Baufeld hineingezirkelt. Es wird Stellplätze für drei Fahrzeuge geben und dann endlich ordentliche Sozialräume für die Kameradinnen und Kameraden der Wehr, sowohl in der aktiven Sparte, als auch bei der Frauen-, der Jugendfeuerwehr und der Alters- und Ehrenabteilung. Der Sozialtrakt wird anders als sein Vorgänger zweigeschossig ausgeführt.
Georg Szczepanski warb erneut um großes Verständnis der unmittelbaren Anlieger – nicht nur während der Bauphase, sondern auch später beim Betrieb der neuen Wache. Denn die Feuerwehr könnte ja jeder mal brauchen. Unabhängig davon ist die Stadtverwaltung froh, dass der Standort so zentral gehalten werden konnte. Die Ausfahrt ist auch für aktuelle Fahrzeuge gut zu nehmen. Und bei Neuanschaffungen, der Ersatz für ein Fahrzeug ist bereits geplant, wird das alles natürlich berücksichtigt.
Der Vize-Bürgermeister dankte allen Feuerwehrleuten der Kommune, dass sie ihr Privatleben in den Dienst der anderen stellen. Und er hegt die Hoffnung, dass die Anerkennung dafür sich nicht nur in Blechorden erschöpft, sondern eine Rente für freiwillige Feuerwehrleute tatsächlich mal Realität wird.