Hoyerswerda
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Johanneskirche sammelt für bessere Orgel

Das Instrument aus dem Jahr 1967 muss gründlich überholt werden. Die Kirchgemeinde plant bei der Gelegenheit eine Erweiterung.

Von Uwe Schulz
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Im Rahmen der Musikfesttage Hoyerswerda spielten 2012 Ludwig Güttler und Friedrich Kircheis in der Johanneskirche.
Im Rahmen der Musikfesttage Hoyerswerda spielten 2012 Ludwig Güttler und Friedrich Kircheis in der Johanneskirche. © Foto: Archiv/Peter Radke

Hoyerswerda. Einer Orgel sieht ein Laie selten an, wie alt sie ist und vor allem wie es um sie bestellt ist. So ist es auch in der Johanneskirche. Die dreimanualige Orgel über der Empore, 1967 von der Firma Eule in Bautzen gefertigt, sieht vom Kirchenschiff unten aus betrachtet gut aus, geht aber langsam aus dem Leim. Nicht grundsätzlich, wie Kantor Johannes Leue im Gemeindebrief schreibt, aber mischungsbedingt an einigen Bauteilen. Das haben entsprechende Untersuchungen ergeben. Immerhin wird die Orgel weiter benutzt, sie ist spielbar und klingt auch, so dass in diesem Jahr bei den Musikfesttagen und darüber hinaus Orgelkonzerte geplant sind. Aber klar ist, so Pfarrer Heinrich Koch, die Orgel braucht eine gründliche Überholung. Organist Matthias Eisenberg hatte die Gemeinde nach einem Konzert darauf hingewiesen, dass man etwas tun müsse. Und gleichzeitig hatte er empfohlen, bei der Gelegenheit zu schauen, ob man die Orgel nicht verbessern könne.

Genau das hat man nun vor. Ziel ist es, eine gute Konzertorgel zu schaffen. Die Mechanik soll nicht verändert werden. Um aber mehr Platz für das Rückpositiv zu haben, soll die Orgel von der Turmwand um etwa 70 Zentimeter abgerückt werden. Zudem sind neue Register vorgesehen, die vor der Empore an den Pfeilern angebracht werden sollen. Die neuen Register und das Rückpositiv sollen von einem vierten Manual elektronisch angesteuert werden.

Die bis zu 20 Konzerte im Jahr zeigen jetzt schon, dass das Einzugsgebiet groß, die Strahlkraft also nicht gering ist. Und eine gute Orgel ziehe auch immer gute Organisten an, heißt es. Andererseits stehe man nicht unter direktem Handlungszwang und die Orgel ist auch nicht so bedeutend, dass die Kirchgemeinde sich dafür verschulden würde. Doch die Gemeinde mit ihren 1.500 Gliedern ist finanziell nicht üppig ausgestattet. Für die Sanierung und Erweiterung der Orgel geht man bislang ganz vorsichtig von 200.000 Euro aus. Also macht sich die Gemeinde auf den Weg, um möglichst viel Geld aus anderen Quellen einzuwerben. Allein in den letzten drei Monaten, so war im Gemeindebrief zu lesen, konnten erste Spenden in Höhe von 6.000 Euro eingeworben werden. Ein Anfang ist damit gemacht.

Wie es nun weitergeht, wird auch von der erwarteten Stellungnahme des Landesamtes für Denkmalpflege abhängen. Und man wird eine Entscheidung treffen müssen, welcher Orgelbauer letztlich den Auftrag erhält.Wer die Sanierung und Erweiterung der Orgel in der Johanneskirche Hoyerswerda unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun: Kto: Ev. Kirchenkreisverband Lausitz, IBAN DE54 8559 1000 4530 6100 34, Verwendungszweck „Orgel Johanneskirche“. In der Kirche steht zudem eine zur Spendenbox umfunktionierte Orgelpfeife.