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Jubiläums-Konzert mit Nachwuchs

Musiker Frank Proft steht seit nunmehr 30 Jahren auf der Bühne. Gefeiert wird das am 3. Juni in der Energiefabrik Knappenrode.

Von Mirko Kolodziej
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Frank Proft startete 1993 im heutigen Black Raven, damals Einsteinclub. Er lebt heute in Berlin, ist aber regelmäßig hier.
Frank Proft startete 1993 im heutigen Black Raven, damals Einsteinclub. Er lebt heute in Berlin, ist aber regelmäßig hier. © Foto: Mirko Kolodziej

Frank, Du sollst schon als Kind im Ferienlager gern ein Mikrofon in der Hand gehabt haben. Stimmt das?

Das ist richtig. Mein Lieblings-Ferienlager war in Glowe auf Rügen. Das war so etwa 1982/83/84; zu dieser Zeit war ich riesengroßer Puhdys-Fan. Es gab dort so eine Art Lager-Radio, da hat ein Erzieher Gitarre gespielt und ich habe dazu gesungen – ich denke, auch He John von den Puhdys. Damit war ich dann der Puhdy im Ferienlager.

Das war sozusagen der Beginn der musikalischen Laufbahn?

Ja, das waren die Anfänge nach dem Motto: Ich möchte gern Musik machen.

Liebst Du Guinness?

Das schmeckt mir durchaus.

War das der Anlass, 1993 das erste Konzert im Irish Pub Black Raven zu geben?

Nein, damals war das ja noch der Einsteinclub. Ein Pub wurde er erst 1996. Aber der heutige Pub-Wirt Ecki war schon Jugendclubleiter. Und die Heimat der Musikszene waren das Jugendclubhaus Ossi, der Laden oder eben auch der Einsteinclub. Wir haben im Clubhaus geprobt, unten im Keller, später im FMP-Anbau. Der war zwischendurch eine Videothek. Als die auszog, wurde das wieder Probenraum. Und für das erste Konzert haben wir eben Ecki gefragt.

Woran erinnerst Du Dich?

Es waren ungefähr 80 Leute da. Und damals gab es den Tresen noch nicht, sondern nur die Luke in die Küche.

Warst Du aufgeregt?

So, wie heute immer noch. Das ist sozusagen als Energie-Schub auch nötig. Ich habe keine Angst vor der Bühne, aber ich mache mir schon Gedanken, etwa ob Licht und Ton klappen. Nach dem ersten Song weiß ich, dass alles funktioniert. Dann verfliegt das. Aber bei gewissen Programmteilen ist man schon gespannt, wie sie ankommen und wie die Leute darauf reagieren.

Trotz Deines Wegzugs 2001 hast Du nie den Kontakt abreißen lassen. Warum?

Ich habe Eltern und Geschwister hier, und es sind auch musikalische Verbindungen da. Es kommen Anfragen und dann gibt man eben ein Konzert in Spremberg, in Senftenberg oder eben seit 2012 fast jedes Jahr zu Jahresanfang im Black Raven unser Jubiläumskonzert. Nur 2018 zum 25. waren wir in der KulturFabrik.

Ich vermute, dass abgesehen von der Musik auch ein wenig Dein Herz an der Stadt hängt...

Klar, ich kenne ja hier jeden Winkel. Und ich freue mich, dass es sich hier so positiv entwickelt. Das gilt gerade für die Altstadt oder für die Seen ringsherum.

Was habt Ihr denn nun am 3. Juni in Knappenrode vor?

Naja, wir setzen ein Stück auf Nachwuchsmusiker aus Hoyerswerda. Dabei sein werden die Sänger Lawrence und Ramona, die mir bei einer Jam-Session in der KuFa aufgefallen sind. Daraufhin habe ich sie gefragt, ob sie auftreten wollen. Und mit dabei ist auch als Unterstützung für unseren Schlagzeuger die KuFa-Trommelgruppe Drumtastic. Ursprünglich wollte auch Georgi Gogow von City mitmachen, aber er kann leider an diesem Tag nicht. Die eigenen Auftritte gehen natürlich vor.

Hättest Du 1993 gedacht, dass Du 30 Jahre später immer noch öffentlich Musik machst?

Also Musik – immer. Aber dass die Leute einen immer noch hören wollen, darüber bin ich sehr froh. Ich bin ja nun keine Berühmtheit, aber es ist schon toll, wenn die Fans beim Konzert in Greifswald oder sonstwo „Sehnsucht“ mitsingen.

Frank, was planst Du für 2053?

Zum 60ten? Naja, wenn ich noch lebe, machen wir ein Jubiläumskonzert in Hoyerswerda. Dann vielleicht vor dem Irish Pub. Ich bin dann 81. Wenn ich noch drauf bin wie jetzt – klar.