Hoyerswerda
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Lebenswunsch erfüllt: 110 Jahre alt!

Irmgard Genthe konnte am Dienstag ihren 110. Ehrentag feiern. Sie ist damit die älteste Hoyerswerdaerin.

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Irmgard Genthe sieht man ihre 110 Jahre nicht an. Das 110. Jubiläum freut auch ihre Tochter Rosalinde Hoßmar (hinten Mitte), die hier mit ihren beiden Kindern Katrin Kohn und Boris Hoßmar zu sehen ist.
Irmgard Genthe sieht man ihre 110 Jahre nicht an. Das 110. Jubiläum freut auch ihre Tochter Rosalinde Hoßmar (hinten Mitte), die hier mit ihren beiden Kindern Katrin Kohn und Boris Hoßmar zu sehen ist. © Foto: Silke Richter

Von Silke Richter

Hoyerswerda. Es ist auf den Tag genau acht Jahre her, dass Irmgard Genthe öffentlich einen Wunsch geäußert hat. Zu ihrem 102. Geburtstag bekundete die Seniorin, dass sie mindestens 110 Jahre alt werden möchte. Damals lagen auch noch Häkelnadeln und buntes Garn auf ihrem Schoß. Das war seit vielen Jahren ein vertraut gewordenes Bild.

Irmgard Genthe liebte diese Art der Handarbeiten auch noch im hohen Alter. Es gibt viele Familienangehörige und Besucher, die Topflappen der Seniorin in ihrer Küche hängen haben. Kleine Geschenke, die für die Hoyerswerdaerin zu einer Herzensangelegenheit mit viel Liebe zum Detail geworden waren.

Irmgard Genthe wurde in Czernowitz in der Bukowina geboren, im Alter von neunzehn Jahren heiratete sie und 1932 wurde ihre erste Tochter geboren, 1940 dann die zweite. Der Zweite Weltkrieg hinterließ Spuren und zwang die alleinerziehende Mutter zur Flucht. In ihrer neuen Wahlheimat Bitterfeld bekam Irmgard Genthe eine Anstellung in ihrem Traumberuf und wurde Köchin. In der Familienchronik ist zudem festgehalten, dass Irmgard Genthe im Jahre 1959 nach Hoyerswerda gezogen ist. In der Neustadt lebte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann, bevor er zehn Jahre später verstarb. Gearbeitet hat sie in Hoyerswerdaer Gaststätten und bei der Deutschen Reichsbahn, wo sie bis zur Rente in der Betriebsküche tätig war. Selbst als über 100-Jährige brauchte die rüstige Seniorin nach damaligen eigenen Angaben keinerlei ärztlich verordnete Medikamente. Das Einzige, was sie von sich aus einnahm, waren Knoblauchtabletten. Jeden Tag eine Pille. Mit 102 Jahren ist die Ur-Uroma auf eigenen Wunsch sogar noch einmal in eine Parterre-Wohnung im Herzen der Neustadt umgezogen. Die Seniorin mochte den Trubel und das Leben, war es ihr doch in der alten Wohnung viel zu ruhig gewesen, wie sie damals berichtete. Zudem besuchte sie gern das Lausitz-Center und genoss ihre Spaziergänge in der Innenstadt.

Seit einiger Zeit nun lebt Irmgard Genthe im Haus Rosengarten, welches sich in Trägerschaft der Diakonie Libera befindet. „Körperlich ist sie immer noch sehr fit. Wir freuen uns für sie, dass ihr Wunsch in Erfüllung gegangen ist“, berichtet Enkelin Katrin Kohn bei der kleinen Geburtstagsrunde am Dienstag in der Pinguin-Eisbar.