Hoyerswerda
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Märkische Ansichten, Frühwerke und vieles mehr

Eine Carl-Blechen-Sammlung wird jetzt in den Fürstenzimmern des Schlosses Branitz gezeigt. Der „Rest“ befindet sich in der Branitzer Gutsökonomie.

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Stiftungsdirektor Dr. Stefan Körner und Cottbus’ Kulturamtsleiterin Gabi Grube bei der Presseführung durch die Carl-Blechen-Sammlung im Schloss Branitz.
Stiftungsdirektor Dr. Stefan Körner und Cottbus’ Kulturamtsleiterin Gabi Grube bei der Presseführung durch die Carl-Blechen-Sammlung im Schloss Branitz. © Foto: Beowulf Kayser

Von Beowulf Kayser

Cottbus/Branitz. „Wer Blechen sehen will, muss nach Branitz kommen“, sagte Vorstand und Direktor der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, Dr. Stefan Körner, letzte Woche im Chamois-Zimmer des Schlosses. An historischer Stelle, wo der grüne Gartenfürst, Weltenbummler und Literat Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) vor rund 170 Jahren im Obergeschoss seine Wohnung hatte, konnte Dr. Körner mit der Cottbuser Kulturamtsleiterin Gabi Grube eine frohe Botschaft verkünden: Ab sofort ist die vielleicht weltweit größte Carl-Blechen-Sammlung, womöglich der bedeutendste Kunstschatz der Lausitz, in den restaurierten Fürstenzimmern des Schlosses Branitz zu sehen. Zu den vier aufwändig restaurierten Räumen gehören außer dem Chamois-Zimmer Schlafkabinett, Blaue Stube und Gelbes Kabinett. Ein kleiner „Rest“ der Blechen-Sammlung kann weiter in den Ausstellungsräumen in der Branitzer Gutsökonomie betrachtet werden.

70 Werke werden noch vermisst

Mit einem über 80 Seiten umfassenden Museums-Guide in Deutsch, Englisch und Polnisch können sich die BesucherInnen jetzt in den Fürstenräumen in aller Ruhe auf die ausgestellten Kunstwerke konzentrieren – rund 120 Exponate, davon etwa 50 von dem am 29. Juli 1798 in Cottbus geborenen und am 23. Juli 1840 in Berlin gestorbenen Landschaftsmaler und Professor für Landschaftsmalerei an der Berliner Akademie der Künste, Carl Blechen. Von ihm gibt es unter anderem „Märkische Ansichten“ in der „Blauen Stube“, Frühwerke im „Gelben Kabinett“ und 16 italienische Meisterwerke im Chamois-Zimmer. Hier sind außerdem auch Werke anderer Künstler, wie Hugo Paul Harrer, Wilhelm Brücke oder Gottlieb Biermann und August Wilhelm Schirmer, ausgestellt.

Zu den besonderen Raritäten der etwa 500 Arbeiten umfassenden „Carl-Blechen-Sammlung“ der Stadt Cottbus gehört auch das nach 75 Jahren wieder aufgefundene Hauptwerk „Elbe und Neustädter Ufer in Dresden im Abendlicht“ von Johan Christian Clausen Dahl.

Aktuell werden noch circa 70 Werke Blechens vermisst, die in den Wirren des II. Weltkriegs verschwunden sind. Die während jener Zeit ausgelagerte Sammlung kehrte 1947 nach Branitz zurück. Jetzt glänzt sie nach einer Sammlungskonzeption von 1927 in den Fürstenzimmern im „Neuen Licht“ und mit hoher Strahlkraft. Zur Blechen-Präsentation werden außerdem Werke des Cottbuser Zeichners und Bildhauers Steffen Mertens gezeigt.

Carl-Blechen-Sammlung im Schloss Branitz (Robinienweg 5 in Cottbus-Branitz), Öffnungszeiten bis Oktober täglich (außer Dienstag) 11-18 Uhr; November/Dezember täglich (außer Di.) 10-17 Uhr