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Mit Polarkreis-18-Sänger ins Fernsehen

Trotz der erzwungenen Pause in der normalen Probentätigkeit hat sich der Bürgerchor der KulturFabrik Hoyerswerda für 2021 einiges vorgenommen.

Von Mirko Kolodziej
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„Walking In A Winter Wonderland“ – per Video meldete sich der KuFa-Bürgerchor in der Weihnachtszeit mit einem per Video-Schalte entstandenen Video.
„Walking In A Winter Wonderland“ – per Video meldete sich der KuFa-Bürgerchor in der Weihnachtszeit mit einem per Video-Schalte entstandenen Video. © Screenshot: TB

Hoyerswerda. „Ein Chor bedeutet auch Zusammensein“, sagt Andre Bischof. Er ist der Leiter des Bürgerchors der KulturFabrik. Dessen letzte Probe fand im Oktober statt – zumindest die letzte Probe, bei der alle Sänger im selben Raum waren. Auch der Bürgerchor ist – wie so vieles im Zusammenhang mit den Restriktionen zur Eindämmung von Covid-19 – in die virtuelle Welt abgewandert.

„Wir proben online“, erzählt Bischof am Telefon. Denn der Chor hat sich ein neues Programm auf die Fahnen geschrieben. Der Arbeitstitel „Hundert Jahre später“ deutet an, dass es um die angeblich so goldenen 1920er gehen soll. Bischof hat also über einen Messenger-Dienst einen virtuellen Probenraum geschaffen. Zusätzlich bespricht er sich einmal im Monat per Video-Konferenz mit seinen Sängerinnen und Sängern.

Ein Ergebnis gab es schon vor dem Jahreswechsel: Da veröffentlichte der Chor bei Youtube ein Weihnachts-Video. Es sang jeder einzeln oder zu zweit daheim ein Stück von Felix Bernard, während die Technik daraus eine vielstimmige Version von „Winter Wonderland“ machte. Und dabei soll es nicht bleiben. Es sind ein oder zwei weitere Videos in Vorbereitung – mit Stücken aus dem gut erprobten Repertoire.

Parallel laufen auch Gespräche über eine mögliche Teilnahme an einem Fernsehprojekt. Dahinter steckt Felix Räuber, der ehemalige Sänger der einstigen Dresdener Band „Polarkreis 18“. Diese wiederum ist in der Region noch vielen ein Begriff, weil sie den Titelsong „Allein Allein“ zum 2008 veröffentlichten Krabat-Film beisteuerte. In der SZ schilderte Räuber vor ein paar Tagen, was er da für das Mitteldeutsche Fernsehen plant: „«Heimat» ist als zehnteilige TV-Serie angelegt, in der ich mich auf eine Heimreise in mein Heimatland Sachsen begebe und hier unterschiedlichste Protagonisten treffe, die alle etwas mit Musik zu tun haben. Am Ende jeder Episode entsteht ein gemeinsames neues Musikstück und somit ein «Soundtrack für Sachsen», der 2022 in Dresden uraufgeführt werden soll.“

Ein Lied von den Feuersteinen

Erste Filmarbeiten mit dem Bürgerchor gab es schon im Oktober. Das Musikstück, das hier im Mittelpunkt stehen soll, stammt von Gerhard Gundermann und Alfons Förster, war in den 1980ern im Repertoire der Brigade Feuerstein. Das „Lied der Kosmonauten“ ist zwar auch in den letzten Jahren hier und da gesungen worden, doch eine zur Veröffentlichung bestimmte Aufnahme gibt es bisher nicht. Wenn Rechtefragen geklärt sind, soll Komponistin Anna-Marlene Bicking sich ans Arrangement setzen. Und natürlich hoffen die Sängerinnen und Sänger des Bürgerchors, dass sie zum Probieren mit Felix Räuber möglichst bald alle wieder im selben Raum sein dürfen.