Hoyerswerda. Die montägliche Runde der Demonstranten gegen die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen dehnte sich in dieser Woche erneut räumlich aus. Nach Polizeizählung nahmen rund 380 Personen an dem Zug teil, der sich wieder gegen 18 Uhr am Lausitzer Platz formierte, ohne dass sich ein Versammlungsleiter fand, dann über die Bautzener Allee, an der Spremberger Chaussee entlang über die Spremberger Brücke in die Altstadt und zum Marktplatz führte. In der Kirchstraße wurden vereinzelt Bengalo-Fackeln gezündet. Sachschaden entstand offenbar nicht. Ab dem Fünfarmigen Knoten nahm der Demonstrationszug seinen Weg durch die Bahnhofsvorstadt, über Steinstraße, Schulstraße, Kolpingstraße wieder über den Markt und schließlich über die Alte Berliner Straße und die Bautzener Brücke zurück in die Neustadt. Einige der Teilnehmer schlossen den Kreis dann auf dem Lausitzer Platz. Die Polizei ließ den Zug ziehen und sicherte an einigen Stellen den Verkehr.

Der Protestzug in Hoyerswerda reiht sich ebenso wie der kleinere in Bernsdorf in landesweite montäglichen Versammlungen ein. Derweil in Cottbus bis Mitte Februar aber alle nicht angemeldeten „Spaziergänge“ und ähnliche Proteste verboten wurden, wählt das Innenministerium in Sachsen einen anderen Weg. In einer Mitteilung der Polizeidirektion Görlitz heißt es: „Die Polizei ermöglichte Versammlungen (…) und war darauf vorbereitet, bei möglichen unfriedlichen Aktionen konsequent mit starken Kräften einzuschreiten, Straftaten zu verfolgen und die Sicherheit der Versammlungsteilnehmer zu gewährleisten. Der Fokus lag dabei, wie auch in den Wochen zuvor, auf der Gewährleistung der Versammlungsfreiheit.“ In Bautzen waren am Montag laut Polizei bis zu 3.000 Personen unterwegs, in Zittau bis zu 2.000, in Löbau 1.200 und in Görlitz 1.100. Für Kamenz meldet man 850 Leute.