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Neustart der Leichtathletik in Sachsen

Der Lauftreff Lausitz e. V. lädt am Sonnabend, dem 5. Juni, zu den 12. Hoyerswerdaer Europaläufen.

Von Uwe Jordan
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Bei den 11. Europaläufen im Hoyerswerdaer Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion, ermahnten diese vier Pappkameraden die Aktiven vor dem Durchqueren des Start-Ziel-Bogens, die Goldenen Regeln einzuhalten.
Bei den 11. Europaläufen im Hoyerswerdaer Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion, ermahnten diese vier Pappkameraden die Aktiven vor dem Durchqueren des Start-Ziel-Bogens, die Goldenen Regeln einzuhalten. © Foto: Uwe Jordan

Hoyerswerda. 2020 lag die sächsische Leichtathletik im Amateurbereich komplett am Boden: Nichts ging. Corona-halber war alles verboten, was halbwegs nach organisiertem Sport mit mehr als einer teilnehmenden Person aussah. Bis zum 6. Juni. Da gelang es dem Lauftreff Lausitz e. V. (LTL), im Hoyerswerdaer Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion seine nunmehr 11. Europaläufe auszurichten – mit völlig neuem Konzept, an völlig neuem Ort, gemeinsam mit den zuständigen Behörden und Partnern; Lösungen mit teilweise harten Diskussionen gesucht und sie gefunden habend.

Damals titelte TAGEBLATT am 8. Juni „In Hoyerswerda begann eine neue Zeitrechnung“; hoffend, dass Normalität nun wieder einkehren würde. Zu früh gefreut. Nachdem es schon 2020 Absagen gehagelt hatte; Traditionen nicht nur im Sport jäh unterbrochen wurden (wie die Hoyerswerdaer Musikfesttage), war, nein: ist! auch 2021 die Lage nicht wesentlich anders – und betrüblich. Erst vor kurzem wurde der an diesem Wochenende stattfinden sollende Oberlausitz Trail eben so abgesagt beziehungsweise „verlegt“ wie der Moritzburg Marathon am 12. Juni. Stattfinden hingegen werden auch diesmal die Hoyerswerdaer Europaläufe, die 12. ihres Zeichens.

Mehraufwand und Risiken

Wieder im Jahnstadion, wieder ohne Zuschauer, mit gekürztem Programm, strikt verkleinerten Teilnehmerfeldern – aber doch. LTL-Präsident Manfred Grüneberg hat es geschafft, mit den Verantwortlichen in Stadt und Landkreis, nicht zuletzt mit dem Sportbund Lausitzer Seenland – Hoyerswerda eine Lösung zu finden. Wieder startet Sachsens Amateur-Leichtathletik mit einem Wettkampf in Hoyerswerda.

„Wir haben großen Mehraufwand; gehen als Verein finanzielle Risiken ein – aber da wir die letzten Jahre sehr solide gewirtschaftet haben, treue Sponsoren an unserer Seite wissen und die (moralisch-genehmigungsrechtliche!, d. A.) Unterstützung der Lokalpolitik haben, können wir es wagen – und sind stolz darauf, dass es auch 2021 das Rennen gibt. Das ist auch eine Botschaft, die die Stadt Hoyerswerda und der Landkreis Bautzen aussenden, was möglich ist, wenn man es unbedingt will und sich nicht entmutigen lässt“, sagt Grüneberg.

So werden am jetzigen Sonnabend, dem 5. Juni, in getrennten Feldern mit weniger als 30 Athleten die Mittelstreckler (ab 7 Uhr) und zum Tageshöhepunkt die Aktiven des Sechs-Stunden-VBH-Laufes (ab 10 Uhr) auf die Strecken gehen; darunter bekannte Namen der Ultralaufszene, „Neulinge“ und schon im Vorjahr erfolgreiche Teilnehmer (wie die Sechs-Stunden-Dritte von 2020, Kerstin Wonde aus Krauschwitz).

Apropos „keine Zuschauer“: Wie schon im letzten Jahr werden auch diesmal von der Haupttribüne des Jahnstadions herab lebensgroße Pappfiguren stumme Unterstützung geben. Überhaupt gilt für den Wettkampf insgesamt und die Aktiven: Zwar wieder in aller Stille, aber sie laufen! Einmal mehr zuerst in Hoyerswerda.