Hoyerswerda
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Ohne sie läuft gar nichts

Heute ist Tag des Schiedsrichters – und zwei Hoyerswerdaer sind gerade da in der 2. Handball-Bundesliga aktiv.

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Ein Quartett mit einer Hoyerswerdaer Hälfte, also zwei Bundesligakader-Schiedsrichter-Duos aus Sachsen. Zum einen sind das Jennifer Eckert und Maria Ludwig vom SC DHfK Leipzig sowie Felix Pusch und Stefan Weiße vom LHV Hoyerswerda. Das Bild wurde im Som
Ein Quartett mit einer Hoyerswerdaer Hälfte, also zwei Bundesligakader-Schiedsrichter-Duos aus Sachsen. Zum einen sind das Jennifer Eckert und Maria Ludwig vom SC DHfK Leipzig sowie Felix Pusch und Stefan Weiße vom LHV Hoyerswerda. Das Bild wurde im Som © Foto: Marco Wolf / DHB

Hoyerswerda. Auch wenn zur Zeit kein Amateursport stattfindet, sollen doch die nicht vergessen werden, die jeglichen Wettkampf erst ermöglichen. Sie haben am heutigen 9. Dezember ihren Ehrentag: Tag der Schiedsrichter! Wir schauen in diesem Zusammenhang auf das Handball-Bundesliga-Gespann des LHV Hoyerswerda, Felix Pusch und Stefan Weiße. Die beiden tragen den Namen des LHV und der Stadt Hoyerswerda durch ganz Handball-Deutschland.

Entscheidungen in kürzester Zeit

Ohne sie und ihre Kollegen wird ein Handballspiel schwierig – und sie müssen eine Fülle an Entscheidungen in kürzester Zeit treffen; immer in dem Wissen, dass ein falscher Pfiff ein Spiel entscheiden kann. „An dieser Stelle ein großer Dank an alle Schiedsrichter für ihren Einsatz“, so LHV-Trainer Conni Böhme. „Auch ich bin manchmal kein «einfacher» Trainer auf der Bank, wenn es um Millimeter-Entscheidungen geht – aber Emotionen gehören eben auch dazu. Wichtig ist, dass man sich auch am Ende ins Auge schauen kann und gegenseitig respektiert.“ Stolz ist Böhme auch auf seine Bundesliga-Schiedsrichter, die eine tolle Entwicklung genommen haben. Wir haben am Telefon mit Felix Pusch gesprochen:

Hallo Felix, vielen Dank für Deine Zeit. Heute ist Tag des Schiedsrichters. Du bist mit Deinem Partner Stefan für den LHV Hoyerswerda „an der Pfeife“. Welche Liga pfeift ihr – und was sind eure Ziele?

Hallo, wir pfeifen im Nachwuchskader des Deutschen Handball Bundes. Das beinhaltet Einsätze von der Jugendbundesliga über 3. Liga bis hin zur 2. Liga. Durch die Aussetzung des Spielbetriebes in den beiden erstgenannten Ligen, sind wir zurzeit nur in der 2. Liga der Frauen und Männer im Einsatz. Unser Ziel ist es ganz klar, mal in die höchste Liga Deutschlands zu kommen. Bis dahin ist es noch ein Weg, den wir hoffentlich meistern werden.

Die Corona Pandemie hat den Sport derzeit fest im Griff. Wie trifft dies auch euch Schiedsrichter?

Es trifft uns wie jeden Sportler sehr hart. Sonst waren wir jedes Wochenende unterwegs und in vollen Hallen. Das hat sich nun sehr geändert, und auch die Ansetzungen sind sehr wenige geworden. Bei jedem Spiel, das man bekommt, hofft man, dass es auch stattfindet. Wir als Schiedsrichter haben uns auch alle darauf verständigt, die Vereine mit „Gehaltsverzicht“ zu unterstützen. In dieser Zeit müssen wir alle zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen, dass unser geliebter Sport auch diese Krise übersteht.

Was hat sich bei den Spielen in den Bundesligen geändert?

Wie schon gesagt, verzichten wir auf ein Teil unserer Spielleitungsentschädigung. Die Hallen ohne Zuschauer zu erleben – das ist schon auch ein komisches Gefühl ... Dazu versuchen wir, den Kontakt mit den Verantwortlichen sehr gering zu halten.

Was würdest Du einem jungen Menschen empfehlen, der Euch als Vorbild nimmt und eine ähnliche Karriere anstrebt?

Wir pfeifen seit 2008 und haben in dieser Zeit jede Liga mitgenommen; nie eine übersprungen. Man sollte versuchen, immer etwas mehr zu machen als die anderen und sich Ziele stecken. Was am wichtigsten ist: Nie aufgeben, wenn es mal nicht läuft! Auch wir hatten Spiele, wo man nicht den besten Pfiff gebracht hat. Aber diese Spiele waren die, aus denen wir am meisten gelernt haben. Und da es unser Hobby ist, zählt auch immer, nie den Spaß zu verlieren.

Beim LHV ruht der Ball zurzeit. Seid ihr trotzdem mit dem Verein im Kontakt?

Ja; ich schreibe oder telefoniere meist mit dem Cheftrainer Conni Böhme, mit dem wir eine langjährige Freundschaft pflegen. Er hat uns viel auf unserem Weg begleitet und uns zum LHV geholt. Ich schreibe auch ab und zu einmal mit Spielern der ersten Männermannschaft.

Zur Vorbereitung wart ihr ja bei der Schnipseljagd mit dabei. Wie hat es euch gefallen?

Es ist schon etwas zur Tradition geworden, dass uns Conni zur Saisonvorbereitung einlädt. Dieser Einladung kommen wir natürlich gerne nach. Dieses Jahr hat sich der Trainerstab etwas Besonderes einfallen lassen. Es war ein echt Klasse-Tag und es hat alle noch mehr als Team zusammengeschweißt. Wir kommen gern nach Hoyerswerda; egal, was ansteht.

Wann steht ihr das nächste Mal auf dem Feld – und kann man euch dabei über Sportdeutschland.tv zusehen?

Wir sind schon am heutigen Mittwoch, dem 9. Dezember, also zum Tag des Schiedsrichters, wieder im Einsatz. Um 20 Uhr startet die Partie der 2. Bundesliga „TuS Fürstenfeldbruck gegen DJK Rimpar Wölfe“. Wer möchte, kann uns auf sportdeutschland.tv im Livestream verfolgen.

Hast Du sonst noch irgendwas, was Du den Hoyerswerdaer Handballfans sagen möchtest?

Bleibt alle schön gesund und haltet euch an die Maßgaben, die verordnet werden, damit wir uns alle schnell auf dem Feld und in der Halle wiedersehen. Und trotz aller Beschränkungen wünsche ich natürlich allen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch! (LHV/red)