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Pücklers Venusbeet hat seine Randfiguren zurück

Der Triton bläst in Branitz wieder in sein Muschelhorn.

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Triton (vorn links) und Gefährten huldigen Venus.
Triton (vorn links) und Gefährten huldigen Venus. © Foto: Stiftung Fürst Pückler-Museum Park & Schloss

Von Beowulf Kayser

Cottbus/Branitz. Die einst vom italienischen Bronzebildner Niccolò Roccatagliata (1590-1636) geschaffene und eigens für sein Venusbeet nachgebildete Figur „Triton“ ist zurück. Gemeinsam mit der seit 1945 verschwundenen Skulpturengruppe von Tritonen, Genien, Faunen, Panthern und Kandelabern „umgarnt“ der kräftige Bläser jetzt wieder die schöne „Venus Italica“ auf ihrem Sockel. Der grüne Gartenfürst, Weltenbummler und Literat Pückler (1785-1871) hatte sich bei seiner Jugendwanderung im Atelier des Bildhauers Antonia Canova in Rom für die in Bronze gegossene Schönheit begeistert und später mit anderen griechischen Gottheiten der Meere und Wälder in Branitz aufstellen lassen.

„Von der Venus und den anderen Figuren, die zu besonderen Anlässen illuminiert wurden, blieb aber nach Kriegsende nicht mehr viel übrig“, sagte Bernhard Neisener, der Vorsitzende des rund 170 Mitglieder zählenden Fördervereins „Fürst Pückler in Branitz“. Sie wurden zerstört oder sind verschwunden. Während die bronzene Venus und das vielleicht schönste Blumenbeet des Branitzer Parks auf Initiative des Vereins und mit landesweiter Förderung in alter Pracht wieder entstanden, blieben die prächtigen „Randfiguren“ zunächst verschwunden. Jetzt wurden sie von den Dresdener Bildhauern Stefan Zimmermann und seiner Ehefrau Marie-Josefin Flechsig nach umfangreichen Studien und historischen Vorlagen neu in Gips und Ton modelliert. Die aus Elbflorenz stammende Kunstgießerei GEBR Ihle Bildguss GmbH goss sie danach in Bronze.

Die Sanierung und Wiederherstellung des Venusbeetes kostet rund 380.000 Euro. „Das Geld kommt aus Fördermitteln des deutsch-polnischen Interreg-Projekts zur Erhaltung und Nutzung der historischen Parklandschaften Branitz und Zatonie der Partnerstädte Cottbus und Zielona Gora“, sagte die Branitzer Stiftungssprecherin Catrin Winn-Janetz. Der Förderverein gibt außerdem noch 18.000 Euro für die Vollendung des Venusbeetes dazu.

Wenn auch noch die Kandelaber mit den tulpenförmigen Leuchten auf LED-Basis fertig sind, kann Pücklers großer Stolz mit einer herrlichen Blumenbepflanzung voraussichtlich im März in Betrieb genommen werden. Danach können sich die Besucher auch auf die Illuminierung zu ganz besonderen Anlässen, wie zum Beispiel an den Geburtstagen des Fürsten Pückler und seiner Ehefrau Lucie, erfreuen.