Hoyerswerda
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Sarah fährt zum Bundesfinale

Der 63. Vorlesewettbewerb und auch die teilnehmenden Kinder scheinen bei ihrer Buchauswahl „erwachsener“ geworden zu sein.

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Sarah Dumont aus Leipzig ist die beste Vorleserin Sachsens.
Sarah Dumont aus Leipzig ist die beste Vorleserin Sachsens. © Foto: Silke Richter

Von Silke Richter

Hoyerswerda. Ein Vorlesewettbewerb auf Landesebene fand zum zweiten Mal in Hoyerswerda statt. In Trägerschaft des Börsenvereines des deutschen Buchhandels nahmen in den vergangenen Monaten 15.000 Schüler an Regionalentscheiden teil. Für die sechs besten Vorleser aus ganz Sachsen ging es jetzt im Kaminzimmer des Schlosses weiter. Sie wetteiferten um den Siegertitel. Er ist die Fahrkarte für den bevorstehenden Bundeswettbewerb. Die Teilnehmer waren unter anderem aus Leipzig, Hohenstein-Ernstthal und Freital angereist. Aus Hoyerswerda und Region war dieses Mal kein Vertreter dabei.

Die Sechstklässler meisterten den Wettbewerb, der von Bibliotheksmitarbeiterin Pia Gutsche moderiert wurde, mit Bravour. Die Entscheidung fiel der sechsköpfigen Jury die aus Vertretern der Stadtbibliothek, der KulturFabrik und der RAA bestand, nicht leicht. Es galt bei den Wahltexten und Fremdtexten vor allem die Lesetechnik und die Interpretation zu bewerten. Gespannt verfolgte die Jury deshalb vor allem das Vorlesen des Fremdtextes, der von Mitarbeitern der Stadtbibliothek im Vorfeld ausgewählt wurde. Gelten doch dabei die gleichen Voraussetzungen für alle Teilnehmer: Keine vorherige Vorbereitung und keine Zeit, um Interpretationen einstudieren zu können. Hier trennt sich erfahrungsgemäß schnell die Spreu vom Weizen.

Erstaunlich ist die Literaturauswahl der Teilnehmer. Beschäftigten sich vor einigen Jahren die Kinder dieser Altersgruppe größtenteils noch mit Fantasiegeschichten und Kinderliteratur, so stehen heute Bücher im Mittelpunkt, die sich mit der historischen Kriegsgeschichte Deutschlands und ihrer Diktatoren sowie Geschichten über derzeitige Flüchtlinge beschäftigen. Letztlich konnte Sarah Dumont aus Leipzig mit ihren Vorlesekünsten die Jury überzeugen. Die Elfjährige aus dem Friedrich-Schiller-Gymnasium wird den Freistaat Sachsen beim abschließenden Bundesfinale am 21. Juni in Berlin vertreten.

Seit über 60 Jahren veranstaltet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Vorlesewettbewerbe, an denen sich jährlich Tausende Schüler beteiligen. Elisabeth Sygusch vom gleichnamigen Buch- und Musikhaus in der Hoyerswerdaer Altstadt holte den Wettstreit 1994 zum ersten Mal in die Stadt an der Schwarzen Elster. Seitdem ist der Wettbewerb, der immer mehr Teilnehmer erreicht, hier Tradition. Vor drei Jahren hat Elisabeth Sygusch aus Altersgründen die Organisation an die Verantwortlichen der Stadtbibliothek „Brigitte Reimann“ übergeben.